Wasser marsch am Wasserklops
Weltkugelbrunnen sprudelt wieder, wird aber ab Oktober saniert

Daumen hoch bei Heike Schmitt-Schmelz und Hartmut Garbisch. Der Breitscheidplatz hat sein beliebtes Fotomotiv zurück.  | Foto: Ulrike Kiefert
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Der Weltkugelbrunnen plätschert wieder. Allerdings nur noch diese Saison. Ab Oktober soll er wegen seiner maroden Technik saniert werden.

Länger als geplant stand der Weltkugelbrunnen auf dem Breitscheidplatz still. Die Coronakrise ließ den Start in die Saison Anfang April ins Wasser fallen. Eine defekte Rohrleitung verzögerte die Inbetriebnahme zusätzlich. Seit dem 10. Juli aber sprudelt der Brunnen endlich.

Das Einschalten ging auch ganz fix. Ein Anruf von Daniel Combé in den Technikraum und der Kollege setzte im Tiefgeschoss des Brunnens die acht Pumpen in Gang. Sekunden später glänzten die Fontänen in der Sonne. Daumen hoch bei Kulturstadträtin Heike Schmitt-Schmelz (SPD) und Hochbauamtsleiter Hartmut Garbisch. Jetzt hat der Breitscheidplatz sein Touristenhighlight zurück. Auch die Berliner freut es, denn der neckische „Wasserklops“ ist im Sommer mit seinen kühlenden Fontänen und der breiten Treppenanlage runter ins Souterrain des Europa-Centers ein beliebter Treffpunkt.

Plätschern wird der Brunnen aber vorerst nur diese Saison. Die mittlerweile 36 Jahre alte Anlage hat technische Mängel und muss dringend saniert werden. „Uns ist es aber noch einmal gelungen, den Betrieb für die restliche Bunnensaison zu ermöglichen“, sagte Heike Schmitt-Schmelz. Das Bezirksamt hatte mit der Combé Anlagenbau GmbH ein Fachunternehmen mit provisorischen Reparaturen beauftragt. „Sofern keine größeren Störfälle auftreten“, so die Stadträtin, „sorgt der Brunnen bis Ende September wieder für eine höhere Aufenthaltsqualität inmitten der City West.“

Ab Oktober soll es dann losgehen mit der Generalüberholung, die etwa eineinhalb Jahre dauern wird – sofern der Senat das Geld aus seinem Brunnenbudget locker macht. Aus eigener Tasche kann der Bezirk die Sanierung nicht bezahlen. Allein die neue Technik werde zwischen 400 000 und 500 000 Euro kosten, schätzte Hartmut Garbisch. Saniert werden müssten auch andere Brunnen im Bezirk, zum Beispiel der Siegfriedbrunnen auf dem Rüdesheimer Platz.

Dass der Weltkugelbrunnen wieder funktioniert, begrüßte Silvano Casadei ganz besonders. Seine Pizzeria liegt am Fuß der Anlage. Und wenn es nicht sprudelt, kommen keine Touristen. Der Gastwirt kennt den Brunnen schon, seit er 1984 in Betrieb ging. „Hier war immer was los. Es gab Modenschauen, Filme wurden gedreht und bei der ersten Love Parade tanzte hier eine halbe Million Menschen.“ Für Silvano Casadei ist der Brunnen deshalb viel mehr als nur ein Wasserspiel.

Entworfen hatte den halbkugelförmigen Granitbrunnen der Berliner Bildhauer Joachim Schmettau. Ein breites Wasserbecken umrahmt die Weltkugel, rundherum sprudeln kleinere Springbrunnen, Wasserfontänen und andere Wasserspiele. In die symbolische Weltkugel sind Schriftzeichen verschiedener Kulturkreise eingelassen. Den südöstlichen Treppenlauf ziert als weiteres Wasserspiel der Wasserlauf aus Bronze mit den fünf Szenen Gebirge, Alm, Stadtlandschaft, Mülldeponie und Nixen. Nördlich des Hauptbeckens steht der ebenfalls zur Anlage gehörende Kleine Brunnen mit der Bronzefigur „Spiel mit Marionette“.

Der Saisonbetrieb kostet pro Jahr rund 75 000 Euro. Für die Finanzierung ist der Bezirk auf die Hilfe von Sponsoren angewiesen. Die kam bisher unter anderem von der Arbeitsgemeinschaft City und dem Betreiber des benachbarten Europa-Centers.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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