Wärme aus der Tiefe
Zillecampus wird laut Planer komplett klimaneutral versorgt

Der nachhaltige Zillecampus unweit vom Ernst-Reuter-Platz.   | Foto:  Partner und Partner Architekten
  • Der nachhaltige Zillecampus unweit vom Ernst-Reuter-Platz.
  • Foto: Partner und Partner Architekten
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Gleich hinter der Deutschen Oper entsteht ein außergewöhnlicher Bürokomplex: der Zillecampus. Geheizt und gekühlt wird dort künftig allein mit Erdwärme und Sonnenenergie.

70 Erdsonden sind bereits 99 Meter tief im Boden. Unter dem geplanten Neubau im Hof des neuen Zillecampus hinter der Deutschen Oper nutzen sie die in der Erde gespeicherte Wärmeenergie und beheizen so die künftigen Büroräume auf dem über 13.000 Quadratmeter großen Grundstück.

Das Geothermiefeld am Zillecampus gehört dem Berliner Projektentwickler und Bauherren „assiduus³“ und wird nach Fertigstellung des Komplexes für die Gasag Solution Plus zur Nutzung bereitgestellt. Der Vertrag dafür läuft über 20 Jahre. Zum nachhaltigen Konzept gehören auch zwei Sole-Wasser-Wärmepumpen, mit der die Gasag den Gewerbekomplex nach eigenen Angaben künftig komplett klimaneutral mit Wärme im Winter und Kälte im Sommer versorgt. Der nötige Strom für die Pumpen wird dabei direkt vor Ort erzeugt – über eine Photovoltaikanlage auf dem Dach. Das nachhaltige Gewerbeprojekt, das gerade an der namensgebenden Zillestraße entsteht, soll bis Ende 2024 abgeschlossen sein.

Beim Zillecampus geht es aber nicht nur um ein reines Neubauprojekt. Bestehende Gebäude werden in das „kreislauffähige Büroprojekt“, wie die Planer es nennen, integriert. Verantwortlich für das architektonische Konzept ist „Partner und Partner Architekten“. Der Startschuss für den „ökologischen Leuchtturm“ fiel im Mai 2023 mit der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages zwischen Gasag Solution Plus und „assiduus³“.

Nachhaltig ist der Bürokomplex auch deshalb, weil der Neubau zu 100 Prozent aus Holz besteht. Außerdem sind alle Bauteile und -materialien, die zum Einsatz kommen, im Sinne des Kreislaufwirtschaftsansatzes wieder verwendbar. Hierzu werden sie im Materialkataster für Gebäude (Madaster) erfasst. Mit diesen zwar aufwendigen, aber nachhaltigen Bauprozessen wollen die Planer Ressourcen, Abfall und Kohlendioxid einsparen. In der Summe wird der Zillecampus unabhängig von externen Energiequellen wie Öl, Gas oder Fernwärme betrieben. Im Rahmen des Projekts soll neben den neuen Gebäuden auch ein Garten für die künftigen Mieter entstehen.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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