Zur Reanimation der Kant-Garage fehlt nur noch die Baugenehmigung
Die Bedenken der Denkmalschutzbehörden sind zerstreut, das Nutzungskonzept dem Bauausschuss genehm. Das wurde bei der Präsentation des Vorhabens Kant-Garage bei der jüngsten Bauauschusssitzung deutlich. Was dem Bauherren Dirk Gädeke nach wie vor für die Belebung des brachliegenden Baudenkmals fehlt, ist die Baugenehmigung.
Architektin Johanne Nalbach war nach der Sitzung zufrieden, wegen der positiven Stimmung im Saal. Dabei hatte sie im Vergleich zur Diskussionsrunde im Oktober vergangenen Jahres gar nicht so viel Neues über die geplante Reanimation der 1930 entstandenen Hochgarage – Berlins erste – zu erzählen. Die legendäre Wendelrampe in Doppelhelix-Form bleibt, nur fahren künftig nicht mehr Autos rauf und runter. Besucher gelangen über die weltweit einzige Konstruktion dieser Art in die fünf Obergeschosse. Im „Auge“ der Rampe, früher als Waschplatz genutzt, werden die sanitären Anlagen platziert. Über den Etagen wird eine Penthouse-Wohnung gebaut, von der Kantstraße aus ebenso wenig zu sehen wie die Einhausung der Haustechnik. Darunter liegen zwei jeweils 500 Quadratmeter große Büros. In den Stockwerken zwei bis vier finden Start-up-Unternehmen aus dem Bereich Mobilität Platz. Die geplante Galerie ist vom dritten in den ersten Stock gezogen. Das gefiel dem Ausschuss besonders gut, dadurch würden sicher mehr Menschen beim Flanieren einen Abstecher in das Gebäude machen. In den Etagen zwei bis vier bleiben jeweils sechs der Boxen erhalten, in denen früher Autobesitzer ihre Karossen parkten. Der Umgang mit den Boxen war im Oktober noch kritisiert worden. Im Erdgeschoss können sich die Charlottenburger auf einen Food Court freuen, ähnlich wie in der Kreuzberger Markthalle Neun, sollen sich hier hinter verglaster Front Gastronomiebetriebe und Lebensmittelanbieter aneinanderreihen. Jenny Wielands (Grüne) Frage nach der durch die frühere Nutzung bedingten Kontaminierung des Bodens beantwortete die Architektin so: „Es gibt ein Gutachten, nach dem wir alle Altlasten beseitigen.“
Baustadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) sagte, der Bezirk sei nun sehr zufrieden mit dem Nutzungskonzept und der Denkmalpflege. Nalbach versicherte, dass es im ureigensten Sinne des Eigentümers war und ist, die Kant-Garagen im möglichst originärem Zustand zu belassen. Mit den Denkmalschutzbehörden sei man jetzt im Reinen. Jetzt fehle nur noch die Baugenehmigung.
Autor:Matthias Vogel aus Charlottenburg |
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