Forschen als Integrationsturbo: Experimentieren hilft beim Spracherwerb

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller beobachtet begeistert die kleinen Forscher bei der Arbeit. | Foto: Matthias Vogel
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Charlottenburg. Die Schinkel-Grundschule macht es vor: Forschendes Lernen fördert die Integration von geflüchteten Kindern. Hier verbessern die Kinder der Willkommensklasse unter anderem schneller ihre Deutschkenntnisse, weil sie zusammen experimentieren – und darüber reden. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat sich das angesehen und war begeistert.

An der Tür hängt das Zertifikat der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“, der Hort der Charlottenburger Grundschule hat es wegen kontinuierlicher und pädagogisch hochwertiger „Forschungsarbeit“ mit seinen Kindern erhalten – als eine von wenigen Einrichtungen. Und längst wird mit seinen experimentellen Ausflügen in die Naturwissenschaften auch der Schulunterricht unterstützt.

Sprache besser lernen

Die pädagogischen Fach- und Lehrkräfte entschieden auf dieser Basis, forschendes Entdecken fest im Alltag der geflüchteten Mädchen und Jungen der Willkommensklasse, die zu Beginn keine oder nur geringe Deutschkenntnisse hatten, zu verankern. Sie stellten fest: Das gemeinsame Beobachten und Ausprobieren fördert nicht nur die Neugier und Begeisterung für Naturwissenschaften, sondern hilft auch beim Spracherwerb. Nebenbei fördert das gemeinsame Forschen soziales Verhalten, Feinmotorik, lösungsorientiertes Handeln und nicht zuletzt das Vertrauen der Kinder in ihre eigenen Fähigkeiten – ein wichtiger Schritt für das Ankommen in einem fremden Land.

Kürzlich luden diese Kinder den Regierenden Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, zum gemeinsamen Entdecken in ihre Forscherwerkstatt ein. An sieben Forscherstationen experimentierten sie zu ihrem aktuellen Forschungsprojekt „Schwerpunkt und Schwerkraft“.

Selbstvertrauen stärken

Müller beobachtete aufmerksam, wie die Kinder versuchten, verschiedene Materialien auf einer gespannten Schnur ins Gleichgewicht zu bekommen. „Balancieren heißt das“, doziert die Lehrerin und betont wie bestellt jede einzelne Silbe des neuen Wortes – fast automatisch wird der Wortschatz der Kinder angereichert. „Gerade der spielerische Umgang mit Natur und Technik bietet sich an, um das Selbstvertrauen von Kindern zu stärken, auch wenn deren Sprachkenntnisse noch begrenzt sind“, erklärte Michael Fritz, Vorstand der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“.

Müller war begeistert und sein erster Gedanke, als er den Jungen und Mädchen beim Experimentieren zusah: „Es ist schön zu sehen, wie hier auf sehr kreative Art und Weise der Spaß am Lernen geweckt wird. Und darum geht es ja. Die Kinder haben gemeinsame Themen und so greift das mit dem Thema Integrationsförderung ineinander.“ maz

Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

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