Wohin mit den Kindern? Bezirk braucht 1000 neue Kita-Plätze

Gut aufgehoben in kleinen Betrieben: Dieser Knirps aus Wilmersdorf hört seine Erzieherinnen Deutsch und Französisch sprechen. | Foto: Thomas Schubert
  • Gut aufgehoben in kleinen Betrieben: Dieser Knirps aus Wilmersdorf hört seine Erzieherinnen Deutsch und Französisch sprechen.
  • Foto: Thomas Schubert
  • hochgeladen von Thomas Schubert

Charlottenburg-Wilmersdorf. Wer ein familienfreundliches Wohnumfeld sucht, für den gilt die City West als erste Wahl. Doch Zuzug und hohe Geburtenraten zwingen die Politik zum raschen Handeln. Denn das Betreuungsangebot stößt schon an seine Grenzen.

Allein der Blick auf die Straße zeigt: Die Kinderwagen-Dichte nimmt zu. Und die jungen Eltern? Sie müssen immer häufiger versuchen, ihren Nachwuchs in Kleinstkitas mit lediglich 15 Plätze unterzubringen. Größere Lösungen in Wohnortnähe werden immer schwerer greifbar, weil es dem Staat an Platz fehlt, erst recht am Geld.

Jetzt gelangte ein Antrag aus dem Jugendhilfeausschuss zur Verabschiedung in die BVV, angesichts des drohenden Engpasses bei der Betreuung Abhilfe zu schaffen. Denn wer in dünn ausgestatteten Gegenden wie Charlottenburg-Nord, der Kantstraße oder Halensee lebt, muss mit seinem Kind schon jetzt mobil sein, um andernorts freie Plätze zu nutzen.

Frühere Prognosen überholt

Wie man die Platzreserven erweitern, die Förderung für Flüchtlingskinder sichern und die Inklusion vorantreiben soll, das ist für Gehrhild Pinkvoß-Müller (SPD) die entscheidende Frage. Dass es einen Bedarf an rund 1000 zusätzlichen Plätzen gibt, kann Stadträtin Dagmar König (CDU) bestätigen. „Der Ausbau des Angebots muss forciert werden“, stellt sie fest. Denn man sei bislang nur von der Hälfte des Zuwachses ausgegangen.

Wie ein Gegensteuern gelingen kann? Zum einen durch Unterstützung freier Träger, zum anderen durch Kooperation mit Investoren, die bei ihren Neubauprojekten Raum einplanen sollen für Kitas.

In eigener Regie ausnutzen könne man lediglich noch Grundstücke in der Dillenburger Straße, in der Arcostraße und auf dem Gelände des Hauses der Jugend "Anne Frank“, sagt König. Man brauche wohl drei große Häuser in der Größenordnung von 150 Plätzen – „das zu realisieren, daran arbeiten wir.“

Engpässe ganz anderer Art ergeben sich außerdem durch den herrschenden Fachkräftemangel im Erziehungsbereich. Hier sieht Stadträtin Dagmar König die Gesellschaft in der Verantwortung, Pädagogen mehr Anerkennung entgegenzubringen, nicht nur in finanzieller Hinsicht: „Sie sind derzeit noch immer deutlich zu schlecht bewertet im Verhältnis zu anderen Gruppen von Berufen.“ tsc

Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
 Ist Ihr Herz gesund? Informieren Sie sich am 20. November über Herzschwäche und wie man sie erkennt und behandelt. | Foto: Caritas-Klinik Maria Heimsuchung

Infos über Herzinsuffizienz
Vortrag: „Herzschwäche erkennen und behandeln“

Die Caritas-Klinik Maria Heimsuchung lädt Sie herzlich zu einem informativen Vortrag am 20. November 2024 von 17 bis 18 Uhr ein. Unter dem Titel „Stärke dein Herz – Herzschwäche erkennen und behandeln“ erfahren Sie Wissenswertes über die frühzeitige Erkennung und moderne Behandlungsmöglichkeiten der Herzinsuffizienz. Dr. med. Philipp Krauser, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie sowie Oberarzt im Caritas Kardiozentrum Berlin, wird in dem Patienteninformationsabend auf die typischen...

  • Pankow
  • 30.10.24
  • 853× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 366× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen? Erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Infoabend am 12. November
Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen

Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen, die jeden Schritt zur Qual machen oder Ihnen sogar in Ruhe keine Erholung gönnen? Es muss nicht so bleiben! Besuchen Sie unseren Infoabend "Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen: Schonende & komfortable OP-Methode!" und erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen – schonend, effektiv und ohne Angst vor einem Eingriff. Expertenwissen kommt beim Infoabend am 12. November aus erster Hand: Tariq Qodceiah, Chefarzt...

  • Reinickendorf
  • 01.11.24
  • 698× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 775× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 349× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.