Ku’damm lockt Kriminelle: Statistik der Polizei benennt Boulevard als Brennpunkt

Eine Achse der Gefahr: Rund um die Gedächtniskirche ereignen sich laut Statistik besonders viele Straftaten. | Foto: Thomas Schubert
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Charlottenburg-Wilmersdorf. Weniger Gewalt, aber mehr Diebstahl: In der Kriminalitätsstatistik der Berliner Polizei für 2015 ergibt sich ein zwiespältiges Bild. Darin sticht die Bezirksregion Kurfürstendamm hervor – sie belegt Platz zwei bei den gefährlichsten Lagen Berlins.

Wo Touristen gerne verweilen, ist am ehesten Gefahr in Verzug. Mit dieser Erkenntnis legte die Polizei nun eine neue Statistik vor, in der Charlottenburg-Wilmersdorf eine prominente Rolle spielt. Insgesamt 56 593 Delikte ereigneten sich hier laut dieser Analyse im vergangenen Jahr, was einen Anstieg von 6,1 Prozent bedeutet. Und damit den dritten Platz hinter Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg.

Besonders kritisch erscheint das Bild in Sachen Diebstahlsdelikten und hier vor allem an Ku’damm, Hardenbergplatz und Breitscheidplatz. Dort ereigneten sich einschließlich anderer Vergehen rund 10 000 Straftaten, obwohl dort nur etwa 14 800 Menschen leben. Hinter dem Regierungsviertel in Mitte ist dies die gefährlichste Region der Stadt.

Gefälliger sind die Erkenntnisse hinsichtlich schwerer Verbrechen. „Die Statistik für 2015 zeigt, dass die Zahlen für Mord und Totschlag, Rohheits- und Sexualdelikte stark rückläufig sind“, erläutert die Polizei den erfreulichsten Aspekt in ihrem Zahlenwerk.

Die herausragende Stellung der Achse Kurfürstendamm und Breitscheidplatz sieht sie als Beleg dafür, einen Bezirk bei ihrer Arbeit nicht als Ganzes zu betrachten. So sind Bürger je nach Lage höchst unterschiedlich gefährdet. „Die zu Charlottenburg-Wilmersdorf gehörenden Bezirksregionen weisen Häufigkeitszahlen (Straftaten hochgerechnet auf 100 000 Einwohner) zwischen 6274 für Wiesbadener Straße und 68 920 für Kurfürstendamm auf. Letztere ist damit die am zweitstärksten belastete Bezirksregion in Berlin, Wiesbadener Straße belegt Platz 120 von 138“, heißt es zu der enormen Spanne.

Ein Kapitel für sich: Das Thema Einbruch – hier führt Charlottenburg-Wilmersdorf die Statistik an. Und hier müssen sich vor allem Anwohner in Grunewald in Acht nehmen. Mit einer Häufigkeitszahl von 995 ist dieser Ortsteil spitze, gefolgt von Bereichen an der Heerstraße, am Kurfürstendamm und in Halensee. tsc

Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

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