Polizei verzeichnet im Bezirk berlinweit die höchsten Einbruchszahlen
Der materielle Schaden ist behebbar, aber der seelische Schaden bleibt. Einbrüche bedeuten nicht nur den Verlust von Wertgegenständen, sie brennen sich auch durch Verletzung der Intimsphäre ins Gedächtnis. Seitdem er Täter an seiner eigenen Wohnungstür hebeln hörte, weiß das Bürgermeister Reinhard Naumann (SPD) aus erster Hand. Umso zügiger kam er jetzt einer Bitte der Polizeidirektion 2 nach, die Zusammenarbeit mit der Verwaltung zu vertiefen.
Auf den Monitoren in den Bürgerämtern prangen nun klare Handlungsempfehlungen zur Vorbeugung: "Achten Sie auf fremde Personen im Haus." "Halten Sie die Haustür ab 20 Uhr verschlossen." Solche Tipps zeigen: Prävention ist keine Hexerei, sondern eine Frage der Besonnenheit.
Aus Sicht des Einbruchsexperten der Direktion 2, Karsten Gillert, steht fest: "Täter gehen den Weg des geringsten Widerstands, suchen nach unverschlossenen Türen und gekippten Fenstern. Wenn wir den Widerstand flächendeckend erhöhen, wird die Verweildauer größer." Und eine größere Verweildauer, sagt Gillert, erhöht die Chancen der Polizei.
In Berlin haben sich die Einbruchszahlen binnen sieben Jahren auf eine Zahl von 12 500 verdoppelt. Was für die Stadt gilt, betrifft den Bezirk im Speziellen. Verzeichnete man vergangenes Jahr etwa 90 Taten pro Monat, liegt die Zahl derzeit bei 120 - ein Spitzenwert. In zwei Dritteln der geklärten Fälle handelt es sich um ortsansässige Banditen. Der Rest: reisende Einzeltäter und Banden. Neben einer wachsamen Nachbarschaft, die bei verdächtigen Beobachtungen die 110 wählt, ist auch technische Aufrüstung gefragt. Wer sich informieren möchte, welche Sicherung an seinen Türen und Fenstern sinnvoll ist, kann sich von der Beratungsstelle der Polizei( 46 64 97 99 99) Tipps holen. Auf Wunsch kommen die Mitarbeiter kostenlos auf Hausbesuch - am besten natürlich, bevor ungebetene Gäste am Werk waren.
Autor:Thomas Schubert aus Charlottenburg |
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