Ku'damm und Tauentzien ohne Lichterglanz?
AG City sucht Sponsoren für Festbeleuchtung zu Weihnachten
Ku'damm und Tauentzien drohen zum Weihnachtsfest dunkel zu bleiben. Der Senat will die Festbeleuchtung wegen der Energiekrise nicht mitfinanzieren. Nun sucht die Organisatorin AG City dringend Sponsoren.
Wegen des Krieges gegen die Ukraine müssen die Charlottenburger auf festliche Beleuchtung auf dem Kurfürstendamm und der Tauentzienstraße im Advent wohl verzichten. Der Senat hat eine finanzielle Förderung abgesagt. Der Vorstandschef der AG City, Klaus-Jürgen Meier, erfuhr davon in einem Telefonat mit dem Staatssekretär für Wirtschaft. „Wir alle sind angehalten Energie einzusparen, wozu wir auch bereit sind“, sagt Klaus-Jürgen Meier. So wollte man die Energiekosten in diesem Jahr um 50 Prozent senken. „Leider ist es uns nicht gelungen, dem Senat zu vermitteln, dass trotz Energieeinsparung die Kosten für die Beleuchtung den kleinsten Teil ausmachen“, so Meier weiter. Die Weihnachtsbeleuchtung wurde bereits 2019 auf LED umgestellt. Die Energiekosten belaufen sich auf 8000 bis 10 000 Euro, sind laut AG City aber nur ein Bruchteil der Gesamtsumme. Die Hauptkosten seien Handwerkerleistungen für den Auf- und Abbau. In den Bäumen hängen jährlich rund 140 Kilometer Lichterketten mit 140 000 LED-Lämpchen. „Wir würden es sehr bedauerlich finden, wenn der Ku'damm in der Weihnachtszeit dunkel bleibt. Gerade in dieser besinnlichen Zeit brauchen die Menschen Hoffnung und Zuversicht“, so Meier. Die AG City hofft darum auf private Spenden.
Bedeutend für den Tourismus
Wegen fehlender Finanzierungszusagen fiel die Festbeleuchtung bereits in den Vorjahren deutlich kleiner aus. Die FDP-Fraktion in der BVV fordert darum vom Bezirksamt mehr Engagement. „Die Weihnachtsbeleuchtung am Ku’damm ist nicht allein Aufgabe der Gewerbetreibenden. Auch Bezirk und Senat müssen ein Interesse an der Sicherstellung dieser Tradition haben“, sagt Fraktionschef Felix Recke-Friedrich. „Es ist ein wichtiges Markenzeichen der City West und ein Skandal, dass wir alle Jahre wieder diese Debatte führen müssen.“
Die Absage des Senats hatte auch Bürgermeisterin Kirstin Bauch (Bündnis 90/Grüne) kritisiert. Wegen der Bedeutung der Beleuchtung für den Tourismus sei nicht der Bezirk, sondern das Land Berlin verantwortlich. Man versuche nun Sponsoren zu finden, um wenigstens eine Grundbeleuchtung sicherzustellen.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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