Brigitte Arndt baut Künstlerhof "Lietzow 12" nach ihrer Fasson

Seit 30 Jahren um die Verbindung aller Künste an einem Ort bemüht: Brigitte Arndt. | Foto: Matthias Vogel
3Bilder
  • Seit 30 Jahren um die Verbindung aller Künste an einem Ort bemüht: Brigitte Arndt.
  • Foto: Matthias Vogel
  • hochgeladen von Matthias Vogel

Es ist die kleine Änderung im Namen, hinter der sich die Konzepterweiterung und die Eröffnung der neuen Galerie verbirgt. Brigitte Arndt hat die Vorsilbe „Alt“ gestrichen, ihr Künstlerhof heißt jetzt nur "Lietzow 12".

Seit 30 Jahren residiert die Bildende Künstlerin, Kulturpädagogin und gebürtige Berlinerin in der ehemaligen Likörfabrik neben der Rückseite des Rathauses. Den Künstlerhof hat sie vor 20 Jahren gegründet, hat hier eine Anlaufstelle für alle Kreativen etabliert: Videofilmer, Musikinstrumentenbauer, Musiker, Bildhauer, ein Goldschmied, eine Keramikerin sowie ein Schriftsteller und ein Journalist finden hier Raum zur Entfaltung. Zu den weiteren Leidenschaften Arndts zählt die Kommunikation. Schon im Jahr 2000 hatte sie daher die Vision, den Künstlerhof zu einem Ort zu machen, dessen Strahlkraft über den Bezirk hinaus reicht und einen kontinuierlichen Austausch von Kunst und Kultur ermöglicht. Über viele Jahre fanden in den 14 Räumen des Gebäudetrakts ganz unterschiedliche Ausstellungen statt. Auf dem Veranstaltungskalender standen auch Literaturabende, Konzerte, Theater, Kunstseminare und Kulturfeste im Hof. Doch aufgrund veränderter Mietverhältnisse konnten viele Aktivitäten in den vergangenen Jahren nicht mehr stattfinden.

Ein langer Prozess

Ihre Idee hat Arndt dennoch nie aus den Augen verloren. Beharrlichkeit ist ihre Zier. „Wenn man nicht daran glaubt, was man macht, dann wird das nichts“, sagt sie. Als im vergangenen Jahr das Gebäude von der Gesellschaft Berliner Immobilienmanagement (BIM) zum Verkauf angeboten wurde, schlugen sie und ihr Lebensgefährte Frank Schroedter zu. „Das Ganze war ein sehr langwieriger und schwieriger Prozess“, sagt Arndt, „aber zum Glück hatten wir viel Unterstützung und Befürworter." Im Juli 2017 gründeten die beiden eine gemeinnützige GmbH und können sich als Eigentümer nun austoben.

Künstlerhof 2.0

Hochtourig arbeiten sie gerade am Künstlerhof 2.0, es entstehen Eventräume, Seminarräume, ein Garten sowie ein Dachgarten mit öffentlichem Gemüseanbau und einem Bienenvolk. Eine Küche auf Rädern zur Bewirtung externer und interner Veranstaltungen steht schon bereit. Neu ist auch, dass sich Künstler temporär einquartieren können. Wer sich in den Ateliers des Künstlerhofes von der Muse küssen lassen möchte oder wegen einer Ausstellung zu Gast ist, kann auch gleich dort übernachten. Geplant ist überdies ein Hofkino, in dem experimentelle Filme junger Regisseure gezeigt werden sollen. „Das hatte ich schon vor 20 Jahren im Kopf“, sagt Arndt. Die „Kunstdetektoren“, der bereits existierende Atelierrundgang, wird aufpoliert: Vor der Exkursion zeigen die teilnehmenden Künstler jeweils eines ihrer Werke. Es darf gefachsimpelt und bewundert werden, erst dann geht es los.

Vernissage am 10. März

Derzeit befindet sich im ersten Stock des Künstlerhofes noch kaum etwas dort, wo es hingehört. Arndt und Tischlermeister Schroedter, der den Bau- und Projektleiter gibt, sind im Umbaustress. Sahnehäubchen der runderneuerten Optik wird die neue Galerie in dem separat erschlossenen Raum unten neben dem Haupteingang sein. Sie eröffnet am Sonnabend, 10. März, um 13 Uhr. Die erste Ausstellung beleuchtet mit Bildern und Plänen aus dem Bauarchiv die Historie der alten Likörfabrik und verdeutlicht die neue Gestaltung und die aufgepeppte Ausrichtung des Kunst- und Kulturkonzeptes. Wie traditionell im "Lietzow 12" wird die Veranstaltung ab 19 Uhr musikalisch begleitet: Yannick Wirner sitzt am Klavier, Michiko Feuerlein spielt Geige. Außerdem wird eine Flasche original „Bärenlikör“ aus der ehemaligen Likörfabrik versteigert.

Ein Lebenstraum erfüllt

Brigitte Arndt hat sich ihren Lebenstraum erfüllt und freut sich auf das Netzwerken und darauf, dass es in ihrem Schmelztiegel der Künste zu brodeln beginnt. Bei allem Herzblut, das sie für ihre Kollegen investiert, eine Rosine hat sie sich herausgepickt: Von der Galerie führt eine kleine Treppe auf eine erhöhte Ebene – ihr neues Atelier mit eigenem Zugang durch den Garten. Hier ist sie für sich. „Das musste einfach sein“, sagt sie und grinst.

[div class="docTextServiceText"]Informationen zum Künstlerhof "Lietzow 12", Alt-Lietzow 12, gibt es demnächst auf der neuen Homepage www.lietzow12.de, per E-Mail-Anfrage unter info@lietzow12.de oder unter [span class="docTextPhone"][/span]84 43 01 04.[/div]

Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

7 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 539× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 828× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 805× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.185× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.