Provozierende Kunst aus den 1920ern
Bröhan-Museum zeigt die Werke von George Grosz

Blatt 2 aus der Mappe „Hintergrund“: ein von George Gosz 1927 angefertigter Manualtiefdruck.  | Foto: Estate of George Gosz, Princeton
2Bilder
  • Blatt 2 aus der Mappe „Hintergrund“: ein von George Gosz 1927 angefertigter Manualtiefdruck.
  • Foto: Estate of George Gosz, Princeton
  • hochgeladen von Matthias Vogel

Im Bröhan-Museum in der Schloßstraße wird am Mittwoch, 17. Oktober, die Ausstellung „George Grosz in Berlin“ eröffnet. Grosz gilt als einer der bedeutenden politisch-satirischen Künstler der Weimarer Republik. Seine Werkschau ist bis zum 6. Januar zu begutachten, begleitet wird sie von einem interessanten Programm.

Dreimal wurde George Grosz (1893-1959) angeklagt, wegen Beleidigung der Reichswehr, Angriffs auf die öffentliche Moral und Gotteslästerung. In der Ausstellung wird seine die Zeitgenossen provozierende Kunst der Berliner Zeit detailliert vorgestellt. Aber auch die eher unbekannten Fotografien Grosz’, die seine Eindrücke und Erlebnisse während der Überfahrt nach Amerika und in New York wiedergeben, rücken in den Blick. Eine weniger bekannte Facette des Künstlers wird zudem mit seiner Arbeit als Kostüm- und Bühnenbildner vorgestellt.

In der Ausstellung sind über 200 Werke aus Berliner Museen und Privatsammlungen, dem Berliner Kunsthandel und aus dem sich in Berlin befindlichen Nachlass zu sehen, die sonst größtenteils nicht öffentlich zugänglich sind. Die Ausstellung ist Teil des Themenwinters „100 Jahre Revolution – Berlin 1918|19“.

Auch im Exil beschrieb er
Deutsche Verhältnisse

Das Ende des Ersten Weltkriegs und die deutsche Revolution von 1918 sind ein elementarer Einschnitt in der deutschen Geschichte. Es wurde ein gesellschaftlicher Veränderungsprozess angestoßen, der die Umbrüche und Verwerfungen der so unruhigen, aber auch so ungeheuer produktiven 20er Jahre der Weimarer Republik befeuerte. Berlin war das brodelnde Zentrum dieser Zeit und George Grosz der aufmerksame Beobachter und kritische bis beißend spöttische Kommentator dieser Stadt. Grosz, dessen Werk ohne die Revolution 1918 und die Wirren der Weimarer Republik nicht denkbar wäre, wird in der Ausstellung als einer der wichtigsten Berliner Künstler der 20er Jahre vorgestellt. Seine in Berlin entstandenen Arbeiten sind ein Spiegel der politischen und gesellschaftlichen Fragen der Zeit. Und auch im amerikanischen Exil lassen ihn die politischen Ereignisse, die vom Berlin unter nationalsozialistischer Herrschaft ausgehen, nicht los.

Umfangreiches Begleitprogramm

Eingebettet ist die Werkschau in ein abwechslungsreiches Begleitprogramm. Jeden Sonntag um 15 Uhr und jeden ersten Mittwoch im Monat, jeweils um 16 Uhr werden kostenlose Führungen angeboten, lediglich der Eintrittspreis für den Museums-Besuch ist zu entrichten. An jedem ersten Donnerstag im Monat läuft die Konzertreihe „Junge Musiker begegnen dem Jugendstil“, Beginn ist jeweils um 14 Uhr. Kostenlose „Familiensonntage“ finden jeden dritten Sonntag im Monat ab 11 Uhr statt, ausgelegt für Kinder im Alter von fünf bis zwölf Jahren und ihre Familien. Er dauert eineinhalb Stunden, auch hierfür ist keine Anmeldung erforderlich. Immer sonntags öffnet von 13 bis 17 Uhr eine kostenlose Druckwerkstatt. Dazu gibt es Workshops zu den Themen Linolschnitt und Kaltnadelradierung.

Termine, Preise und Anmeldeformalitäten können unter 32 69 06 00 oder per E-Mail unter info@broehan-museum.de abgefragt werden. Die Vernissage am 17. Oktober beginnt um 19 Uhr.

Blatt 2 aus der Mappe „Hintergrund“: ein von George Gosz 1927 angefertigter Manualtiefdruck.  | Foto: Estate of George Gosz, Princeton
George Grosz galt als „spöttisch beißender Kommentator“ der Weimarer Republik. Diese Litographie entstand etwa im Jahre 1924.  | Foto: Estate of George Gosz, Princeton
Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

7 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 102× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 57× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 467× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.063× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.