Von der Postkarte zum Post
C/O zeigt ab 27. März 2021 den Wandel der Fotografie

Parodie ans historische Foto: Ein Demonstrant stellt sich auf dem Platz des Himmlischen Friedens den Panzern entgegen.  | Foto: C/O Berlin
  • Parodie ans historische Foto: Ein Demonstrant stellt sich auf dem Platz des Himmlischen Friedens den Panzern entgegen.
  • Foto: C/O Berlin
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

"Send me an Image" heißt eine der neuen Ausstellungen im C/O Berlin im Amerika Haus. Sie beschreibt den Wandel der Fotografie hin zum modernen Kommunikationsmittel. Vom 27. März bis 2. September 2021 ist die Schau zu sehen.

Eine riesige Bilderwelle schlägt auf die Ausstellungswand im C/O. Der niederländische Künstler Erik Kessels zwingt mit seiner Foto-Installation "24HRS" die Besucher, durch ein Meer von 350 000 wild übereinandergeworfenen Standardfotoabzügen zu waten. Sie bildet die Masse an Bildern ab, die vor 15 Jahren tagtäglich auf die Image-Sharing-Seite Flickr geladen wurde und die uns heute trotz ihrer enormen Anzahl lachhaft klein erscheint. Inzwischen wächst der digitale Bilderberg auf Instagram und Facebook täglich um viele Millionen Schnappschüsse an, die gar nicht mehr im Fotolabor entwickelt und ausgedruckt werden, sondern durch bunte Ethernet-Kabel oder Wifi-Verbindungen von einem Bildschirm zum andern zirkulieren.

Fotografie als Kommunikationsmittel

Die Themenausstellung "Send me an Image. From Postcards to Social Media" mit Kessels’ Installation und den Arbeiten vieler weiterer Künstler zeigt die Entwicklung von Fotografie als Kommunikationsmittel seit dem 19. Jahrhundert bis zu ihren heutigen digitalen Repräsentanten im World Wide Web. Was zeichnet Fotografie als soziales Medium aus? Warum kommunizieren Menschen miteinander über Bilder, und was macht der Umgang mit den virtuellen Destillaten mit einer Gesellschaft? Diesen Fragen geht die Schau nach. Dabei liegt der Fokus auf dem Dialog von historischen Formen reisender Bilder aus der Fotogeschichte der letzten 150 Jahre mit zeitgenössischen künstlerischen Positionen ab den 70er-Jahren. Kurzum: Die Ausstellung thematisiert den Wandel der Fotografie von einem bloßen Medium der Abbildung hin zu einem der bedeutendsten sozialen Kommunikationsmittel der Moderne.

Phänomene wie Zensur und Überwachung

Gleichzeitig beleuchten die gezeigten Arbeiten Phänomene wie Zensur, Überwachung und algorithmische Regulation, auf denen viele Aktivitäten im Datenzeitalter beruhen. Denn heute verbreiten sich die in den sozialen Medien geteilten Bilder nicht nur rasend schnell, sondern sie entwickeln auch ihren eigenen Nachrichtenwert und entfachen als pure Botschaften sogar Proteste jeglicher Couleur. Diese soziale Dimension der Bildkommunikation bildet den zweiten thematischen Schwerpunkt von "Send me an Image".

Mehr Infos: C/O Berlin, Hardenbergstraße 22, www.co-berlin.org.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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