Eine Million Besucher: Breitscheidplatz-Weihnachtsmarkt trotz Attentat hoch frequentiert
Mit gemischten Gefühlen hatten die Schausteller im Jahr eins nach dem schrecklichen Terroranschlag ihre Buden auf dem Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz aufgestellt. Jetzt ziehen sie voller Erleichterung eine positive Bilanz.
Bei dem Attentat auf den Berliner Weihnachtsmarkt am 19. Dezember 2016 war Anis Amri mit einem geraubten Sattelzug in die Menschenmenge auf dem bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen beliebten Markt gerast – direkt an Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Inklusive des polnischen Fahrers des Lkws, den Amri erschossen hatte, verloren zwölf Menschen ihr Leben, 55 wurden zum Teil schwer verletzt.
Während der Vorbereitungen zum Weihnachtsmarkt 2017 gab es dann zwar viel Zuspruch aus Berlin, dem In- und Ausland, doch die Verunsicherung war groß, wie die Besucher auf die verschärften Sicherheitsvorkehrungen reagieren würden. Zudem waren viele Schausteller selbst vom Anschlag betroffen. Doch die Sorgen haben sich als unbegründet erwiesen.
Eine Million Besucher ließen sich nicht schrecken
„Die Zusammenarbeit mit unseren Partnern, dem Verein AG City, der Gedächtnis-Kirche, der Politik und Verwaltung und insbesondere den Sicherheitsbehörden war vorbildlich. Sie hat dafür gesorgt die rund eine Million Besucher aus aller Welt einen friedlichen Weihnachtsmarkt feiern konnten. Die Stimmung war sehr gut. Die Sicherheitsmaßnahmen wurden positiv bewertet“, verkündete Michael Roden, Vorsitzender des Schaustellerverbandes. Auch an Silvester ließen sich die Menschen nicht davon abhalten, der Feier beizuwohnen. 10.000 Besucher kamen zusammen, um in das neue Jahr zu feiern. Der 19. Dezember 2017, Jahrestag des Anschlags, war trotz des positiven Fazits für alle „ein Tag der Trauer, der immer im Gedächtnis bleiben wird“, wie es in einer Mitteilung des Schaustellerverbandes heißt. „Wir konnten den Opfern an diesem Tag ein ehrenhaftes Gedenken bereiten, werden auch in 2018 den Kontakt zu den Betroffenen halten und gemeinsam mit den Opferbeauftragten des Landes Berlin und des Bundes sowie der Politik Hilfe leisten“, versicherte Michael Roden, auch im Namen der AG City.
Der Termin für den nächsten, 35. Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche wurde ebenfalls schon bekannt gegeben. Er beginnt am 26. November 2018, wie immer einen Tag nach dem Totensonntag.
Autor:Matthias Vogel aus Charlottenburg |
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