Fotografien "Relikte des Kalten Krieges" von Martin Roemers im DHM
Mitte. Was blieb vom Kalten Krieg? Die Antwort des niederländischen Fotografen Martin Roemers fällt visuell eindeutig aus: Es sind die baulichen und topographischen Hinterlassenschaften des Ost‐West‐Konflikts in Europa, deren Spuren Martin Roemers im doppelten Sinne des Wortes aufgenommen hat.
Die eindrückliche Serie „Relikte des Kalten Krieges“ mit über 70 großformatigen Farbfotografien ist noch bis zum 14. August im Deutschen Historischen Museum sehen.
Sie umfasst zwischen 1998 und 2009 entstandene Fotografien aus zehn europäischen Ländern: Russland, Polen, Tschechien, der Ukraine, Lettland und Litauen als Staaten des ehemaligen „Ostblocks“, Großbritannien, der Niederlande und Belgien aufseiten des „Westens“, schließlich aus beiden Teilen des einst geteilten Deutschlands. Martin Roemers Fotografien führen zu verlassenen Armeestützpunkten und Bunkeranlagen, Truppenübungsplätzen und technischen Installationen, Überwachungseinrichtungen und Militärfriedhöfen.
Was vom Kriege blieb
Die Ausstellung ordnet die Serie „Relikte des Kalten Krieges“ in ihren historischen Zusammenhang ein. Thematische Stationen gelten dem Wettrüsten im nuklearen Zeitalter, den Schutzmaßnahmen und Vorbereitungen auf einen befürchteten Dritten Weltkrieg, der Rolle der Technik, dem Aufstieg der Geheimdienste sowie der Instrumentalisierung der Geschichte im öffentlichen Gedenken. Martin Roemers Fotografien verdeutlichen, dass der Kalte Krieg beides war: eine Auseinandersetzung zweier grundsätzlich verschiedener politischer Systeme, zugleich aber auch ein System, das auf beiden Seiten des „Eisernen Vorhangs“ ähnliche, einst funktionale Hinterlassenschaften hervorbrachte.
Bereits 2014 wurde im Deutschen Historischen Museum mit Arbeiten von Martin Roemers, dem zweifachen Preisträger des World Press Photo Awards und des Street Photography Awards, das Projekt „The Eyes of War“ realisiert. Die nun gezeigte Ausstellung „Relikte des Kalten Krieges“ stellt die Fortsetzung der erfolgreichen Zusammenarbeit des Deutschen Historischen Museums mit dem Fotografen Martin Roemers dar.my
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Autor:Manuela Frey aus Charlottenburg |
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