Galerien zeigt Jimmy Nelsons Serie "Before they pass away"
Statt Abgasfahnen Fußspuren im Sand der namibischen Wüste. Statt Büroarbeit Nahrungserwerb mit Pfeil und Bogen. Tausende Kilometer von künstlichen Parkanlagen entfernt: Maori-Krieger im neuseeländischen Dschungel. Es gibt auf dieser Erde noch Orte, an denen das Leben seinen frühesten Gesetzen folgt. Orte, die Jimmy Nelson bereiste, bepackt mit seiner Kamera und dem Wunsch, ein Bewusstsein zu schaffen für Daseinsweisen, abweichend von der unseren.
Jimmy Nelson verewigte die letzten unberührt gebliebenen Menschengruppen der Welt mit ihrem rituellen Schmuck, mal szenisch, dann wieder porträthaft.
Hornkronen und Körperfarbe in Äthiopien. Von Pelzen gewärmte Gebirgsjäger vor den Schluchten der Mongolei, mit gezähmten Adlern als Gefährten. Fast nackte Ureinwohner der Vanuatu Islands beim Erklimmen einer gewaltigen Düne - man mag fast glauben, es sei der Rücken eines Tieres.
Jimmy Nelson, 1967 im amerikanischen Kent geboren, erkundete mehr als 40 Länder im Rahmen von 13 Reisen. Sein Arbeitsgerät: eine über 50 Jahre alten Plattenkamera. Dazu ein Auge, geübt in einem etwas anderen Metier: der Werbefotografie. Was den Betrachter mitreißt, sind nicht nur die exotischen Motive an sich. Vor allem ihre imposante Aufmachung, teilweise in Formaten von mehreren Metern Länge, sorgen für lebensechte Blickverhältnisse. Erst so scheint die Annäherung vollends zu gelingen - etwa wenn sich hinter einer Gruppe argentinischer Gauchos eine Bergkette in den Wolken verliert.
Autor:Thomas Schubert aus Charlottenburg |
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