Bilder nach der Erinnerung
Geschichte der Familie Chotzen in der Villa Oppenheim
Die jüdische Familie Chotzen lebte in Wilmersdorf. Josef und Elsa Chotzen und ihre vier Söhne erlitten unter dem nationalsozialistischen Regime zunehmende Ausgrenzung und Verfolgung. Über ihre Geschichte berichtet eine Ausstellung in der Villa Oppenheim.
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht das künstlerische Werk von Inbar Chotzen, einer in Israel lebenden Nachfahrin. Sie hat sich in Gemälden, digitalen Collagen, Zeichnungen und Radierungen als Angehörige der dritten Generation mit der familiären Holocaust-Erfahrung auseinandergesetzt. Vom Schicksal ihrer Verwandten hatte sie erst vor sechs Jahren in Vorbereitung einer Berlinreise erfahren.
Drei Söhne von Josef und Elsa Chotzen und ihre Familien wurden deportiert. Pakete und Postkarten wurden zwischen den in Berlin verbliebenen Familienmitgliedern und dem Lager Theresienstadt ausgetauscht. Sie boten Lebenszeichen und Überlebenshilfe. Nur Elsa und einer ihrer Söhne sowie die Frau eines weiteren Sohns überlebten. Nach dem Ende des NS-Regimes kämpften sie um Entschädigung, gaben Zeitzeugeninterviews und übergaben einen bedeutenden Familiennachlass der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz.
Die Ausstellung wird von zahlreichen Veranstaltungen, Film- und Buchvorstellungen sowie Workshops für Jugendliche und Schulklassen begleitet. Näher Infos dazu auf www.villa-oppenheim-berlin.de.
Die Ausstellung „Chotzen. Bilder nach der Erinnerung“ ist bis zum 26. März 2023 in der Villa Oppenheim, Schloßstraße 55/Otto-Grüneberg-Weg, zu sehen. Der Eintritt ist kostenlos, der Zugang barrierefrei. Geöffnet ist dienstags bis freitags von 10 bis 17 Uhr sowie sonnabends, sonntags und an Feiertagen von 11 bis 17 Uhr.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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