Grandiose Ausstellung dreier Fotografen im Museum für Fotografie
Mit den Werken von Frank Horvath und Szymon Brodziak wurden dem Schaffen von Helmut Newton zwei Fotografen an die Seite gestellt, die sich insbesondere in den Bereichen Mode und Porträt einen Namen gemacht haben - aber auch Aktbilder finden sich in ihrem Werk. Damit sind sie Newton thematisch sehr nah, stilistisch jedoch komplett eigenständig. Insgesamt sind rund 300 Exponate unterschiedlicher Formate und Entstehungszeiten zu sehen.
Der 1928 in Abbazia, Italien, geborene Horvat gehört zu den bedeutendsten Fotografen des 20. Jahrhunderts. Der Arztsohn begann zunächst als Schriftsteller, bevor er, durch den damaligen Fotojournalismus von Henri Cartier-Bresson inspiriert, in den 50er Jahren erstmals zur Kamera griff. Ob in Reportagen in Indien, Brasilien oder Ägypten, beim Porträt oder der Re-Inszenierung alter Meister - der Mensch stand stets im Mittelpunkt seiner Arbeit. Im Lauf der Jahre entstanden auch immer mehr Modefotografien - traditionelle Inszenierungen weiblicher Modelle mit Passanten im öffentlichen Raum. Aus seinem letzten Buch und Ausstellungsprojekt "House with Fifteen Keys" werden nun erstmalig 200 Werke auch in Berlin gezeigt.
Der polnische Fotograf Szymon Brodziak, 1976 in Posen geboren, gehört gewissermaßen der Enkelgeneration von Newton und Horvath an. In seiner ersten institutionellen Ausstellung in Deutschland überhaupt werden 30 großformatige Schwarz-Weiß-Aufnahmen aus der unlängst erschienenen Monografie "One" gezeigt. Brodziak schafft reale, wenn auch ungewöhnliche Bühnen für seine Bilder - auch er mit überwiegend weiblichem Personal. Seine Fotografien bestechen durch eine Mischung aus subtiler Erotik und weiblicher Eleganz.
Ergänzt werden die beiden monografischen Präsentationen durch den zweiten Teil der Dauerleihgabe von Helmut Newton, die durch die Stiftung Preußischer Kulturbesitz im Museum für Fotografie verwahrt wird.
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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