Kollwitz-Sonntag statt Museumssonntag
Kollwitz-Museum ruft besonderes Angebot ins Leben und sichert somit die Druckwerkstatt

In den Workshops der Druckerwerkstatt werden verschiedene Drucktechniken vermittelt.  | Foto:  Käthe-Kollwitz-Museum
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Das Käthe-Kollwitz-Museum führt ab Februar den Kollwitz-Sonntag ein. An jedem ersten Sonntag im Monat ist das Museum zum speziellen Eintrittspreis von vier Euro geöffnet.

Mit dieser Aktion reagiert das Museum auf die Abschaffung des eintrittsfreien Museumssonntags in Berlin. Ein weiterer Grund für das Angebot ist zudem der Erhalt der kreativen Druckwerkstatt. Denn an den Kollwitz-Sonntagen besteht auch die Möglichkeit, an der Druckwerkstatt teilzunehmen.

Mit dem Beschluss zur Abschaffung des eintrittsfreien Museumssonntags drohte auch das Aus für die erfolgreichen und beliebten Workshops der offenen Druckwerkstatt. „Wir haben uns entschieden – ganz im Sinne der engagierten Käthe Kollwitz – die offene Druckwerkstatt und einen damit niederschwelligen Zugang zu unserem Museum zu erhalten“, sagt Neslihan Brunner, verantwortlich für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Museum. Der große Zuspruch vieler interessierter Museumsbesucher hätte das Team in dieser Entscheidung bestärkt.

Die offene Druckerwerkstatt im Käthe-Kollwitz-Museum hat sich zu einem beliebten Angebot etabliert.  | Foto: Käthe-Kollwitz-Museum
  • Die offene Druckerwerkstatt im Käthe-Kollwitz-Museum hat sich zu einem beliebten Angebot etabliert.
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Der Ruf der Druckwerkstatt und seiner Workshops drang bereits weit über Berlin hinaus. Mit der Zeit habe sich eine treue, generationenübergreifende Besucherschar etabliert. Familien aus der Berliner Nachbarschaft, Durchreisende, junge Erwachsene verschiedener Herkunft, Freundesgruppen und alleinstehende Senioren schneiden, ritzen, rollen und tupfen, um in dem dreistündigen Kurs eigene Kunstwerke zu schaffen. „Die Vielfalt an Generationen und Kulturen bereichert das Miteinander, fremde Menschen kommen durch das gemeinsame Gestalten und Kunsthandwerk ins Gespräch und setzen sich dabei auch mit den sozialpolitischen Themen der Hauskünstlerin auseinander“, heißt es seitens des Museums.

An jedem ersten Sonntag im Monat wird das Museum seine Türen zu einem speziellen Eintrittspreis von vier Euro öffnen. Der Kollwitz-Sonntag startet am 2. Februar zunächst mit einer Testphase bis April. Denn ab Mitte April steht dem Museum eine baubedingte Schließung bevor, um die Sammlungspräsentation ins erste Obergeschoss zu verlagern. Um nach der Eröffnung der neuen Dauerausstellung im Frühsommer dieses Jahres den Kollwitz-Sonntag fortsetzen zu können, wird nach einer finanziellen Lösung gesucht, da die bisherige Finanzierung des Museumssonntags jetzt wegfällt. Daher kann die Druckwerkstatt auch nicht mehr kostenfrei für alle bereitgestellt werden.

Mit der Idee zum Kollwitz-Sonntag kann die Druckwerkstatt im Käthe-Kollwitz-Museum weiter geführt werden.  | Foto:  Käthe-Kollwitz-Museum
  • Mit der Idee zum Kollwitz-Sonntag kann die Druckwerkstatt im Käthe-Kollwitz-Museum weiter geführt werden.
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In den Workshops werden die Teilnehmer mit Druckverfahren, die auch Käthe Kollwitz anwandte, vertraut gemacht. Die Künstlerin war eine Meisterin der Druckgrafik. Kaum einer anderen Künstlerin ihrer Zeit waren die Ausdrucksstärke und die handwerklichen Techniken von Druckverfahren vertrauter. Inspiriert von Originalkunstwerken der Hauskünstlerin probieren die Teilnehmer sich in monatlich wechselnden Techniken des künstlerischen Druckverfahrens aus.

Bis April werden folgende Workshops in der Druckwerkstatt angeboten: Am 2. Februar steht der Hochdruck im Mittelpunkt. Mittels Linolschnitt entwickeln die Teilnehmer gemeinsam eine Geschichte und erzählen diese aus verschiedenen Perspektiven. Anschließend wird sie als eine Art Graphic Novel gedruckt. Am 2. März geht es darum, ein Tagebuch zu binden und zu personifizieren. Inspiriert von den Tagebüchern von Käthe Kollwitz steht dieses persönliche Format als Objekt im Mittelpunkt. Mit einer einfachen Buchbindetechnik werden einige Seiten zusammengebunden und mit einem Ex Libris als persönlichem Zeichen versehen. Die vorerst letzte Werkstatt am 6. April befasst sich mit dem Flachdruck, insbesondere der Gestaltung mit Siebdruck. Die Teilnehmer kombinieren im Siebdruckrahmen Motive aus dem Werk von Käthe Kollwitz. Durch die individuelle Zusammenstellung der Bilder entsteht ein einzigartiges Design.

Die Druckwerkstatt findet jeweils von 12 bis 15 Uhr statt. Das Angebot richtet sich an Teilnehmer von acht bis 99. Eine Anmeldung ist an den Kollwitz-Sonntagen ab 11 Uhr vor Ort möglich. Die Teilnahme ist im Eintrittspreis von vier Euro enthalten.

Weitere Infos zu den Kollwitz-Sonntagen auf www.kaethe-kollwitz.berlin.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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