Facettenreiche Kunst
Kommunale Galerie Charlottenburg-Wilmersdorf wird 50 Jahre alt
Die Kommunale Galerie Charlottenburg-Wilmersdorf wird am 30. Oktober ein halbes Jahrhundert alt. Das 50. Jubiläum feiert die Galerie mit drei facettenreichen Kunstausstellungen – die vorausblicken und zurück.
"Mahlzeit!" bis zum 24. November: Die Ausstellung schaut sich den Fehrbelliner Platz näher an. Der ist geprägt vom täglichen Transit. Menschen eilen hier hinüber auf dem Weg ins Büro oder abends nach Hause. Ihre Wege kreuzen sich, aber niemand bemerkt den anderen. Das ändert sich zur Mittagszeit. Die Leute kommen aus den Bürohäusern, werden sichtbar und grüßen sich mit dem universalen "Mahlzeit!". Oder sie sagen "Hallo", wenn sie davon ausgehen, dass die andere Person gerade gegessen hat. So ist es auch hier auf dem Fehrbelliner Platz. Zur Mittagszeit kommt Bewegung auf, man isst und sieht sich und teilt für einen Moment Raum und Zeit.
"Polyphonie – Kunst in West-Berlin der 70er Jahre" vom 24. September bis 12. Januar 2025: In "Polyphonie" zeigt die Kommunale Galerie Werke aus den eigenen Beständen und wirft den Blick zurück auf die Kunst der 1970er Jahre. Weil sich der Kunstmarkt seit dem Mauerbau nur mäßig entwickeln konnte, lebten und arbeiteten dort Künstler, die West-Berlin zu einem Hotspot unangepasster, progressiver Strömungen und zu einem "Schaufenster des Westens" eigener Art machten.
"Zeitgeist" vom 25. September bis 10 November: Diese Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Heinz-Berggruen-Gymnasium. Schüler dokumentieren, was für sie gerade bedeutsam ist und im im selben Moment bereits Geschichte. Ihre Fotografien halten Orte, Personen und Momente fest. Sie senden Botschaften und Emotionen durch die Zeiten, ohne dafür Worte zu brauchen.
Die Kommunale Galerie des Bezirksamtes, gegründet 1974, ist Projektraum für Künstlervereine und oft erste Plattform für junge Positionen. Die Galerie fördert und unterstützt Initiativen und ermöglicht allen einen leichten Zugang zur Kunstszene Berlins. Ort: Hohenzollerndamm 176.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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