Zwei Väter, eine Tochter
Komödie am Kurfürstendamm nimmt Spielbetrieb wieder auf

Anton (Jochen Busse) und Erik (Hugo Egon Balder), können sich nicht ausstehen. Das ändert sich erst, als die gemeinsame Tochter einen wesentlich älteren Mann heiraten will.  | Foto: Bo Lahola
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„Komplexe Väter“ heißt die Inszenierung, mit der die Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater nach der Corona-Pause in den Spielbetrieb startet. Stars des Stücks sind die Kabarettisten Hugo Egon Balder und Jochen Busse.

Worum es geht: Anton (Jochen Busse) und Erik (Hugo Egon Balder) könnten nicht unterschiedlicher sein. Anton gibt sich gutbürgerlich, Erik ist eher das genaue Gegenteil. Die beiden haben jedoch eines gemeinsam: Tochter Nadine (Katarina Schmidt). Sie entstand bei einem Seitensprung von Nadines Mutter Ute (Maike Bollow), die seit Langem mit Anton verheiratet ist. Die Väter haben nicht viel füreinander übrig, sind wie Feuer und Wasser. Ihr Verhältnis ändert sich schlagartig, als sie Nadines künftigen Ehemann Björn (René Heinersdorff) kennenlernen. Dass dieser Typ mindestens 20 Jahre älter ist als die Tochter, finden Anton und Egon gar nicht komisch. Sie schließen einen Waffenstillstand und reden plötzlich von „unserer Tochter“.

Rollen auf den Leib geschrieben

Die Zuschauer können sich auf ein schnelles Stück mit zahlreichen Pointen und Gags freuen. Autor und Regisseur Heinersdorff hat seinen Freunden Busse und Balder ihre Rollen auf den Leib geschrieben. Die Produktion präsentiert sich als Komödie über die Eitelkeit (zu) später Väter. Und um die Liebe geht es auch noch.

Das Stück wurde bereits Ende 2018 in der Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater aufgeführt. Für seine Rolle war Jochen Busse 2019 für den Theaterpreis "Der Faust" als bester Darsteller nominiert worden. Der Schauspieler kann auf viele Bühnenjahre zurückblicken, gilt jedoch als Kabarett-Urgestein. Er war Moderator von „7 Tage, 7 Köpfe“, wirkte in 86 von „Das Amt“ mit und hatte zahlreiche Auftritte in Komödien wie „In jeder Beziehung“ oder „Achtung Deutsch!“. Seit 2016 widmet sich der 79-Jährige ausschließlich dem Theater.

Hugo Egon Balder ist als Moderator und Produzent von Sendungen wie „Alles nichts, oder?“ und „Genial daneben“ einem breiten TV-Publikum bekannt. Sein Engagement am Schiller Theater ist eine Rückkehr an seine frühere Wirkungsstätte: Er gehört von 1973 bis 1979 zum Ensemble. In den 80er-Jahren moderierte Balder die RTL-Show „Tutti Frutti“ und gehörte zum Düsseldorfer „Ko(m)mödchen“. Von 1993 bis 1998 war er für die Sendung „RTL Samstag Nacht“ verantwortlich. Mit „Komplexe Väter“ spielt der 70-Jährige bereits zum vierten Mal in einer Komödie von René Heinersdorff.

Die Aufführungen in der Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater, Bismarckstraße 110, laufen bis Ende August. Spieltermine sind zu finden unter https://www.komoedie-berlin.de/produktionen/komplexe-vaeter.html. Karten kosten von 13 bis 39 Euro. Die Zahl der Sitzplätze ist wegen der Corona-Maßnahmen eingeschränkt.

Anton (Jochen Busse) und Erik (Hugo Egon Balder), können sich nicht ausstehen. Das ändert sich erst, als die gemeinsame Tochter einen wesentlich älteren Mann heiraten will.  | Foto: Bo Lahola
Um ihn geht’s: Björn (René Heinersdorff, M.) will Nadine heiraten. Die beiden Väter Anton (Jochen Busse) und Erik (Hugo Egon Balder) sind damit ganz und gar nicht einverstanden.  | Foto: Bo Lahola
Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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