Neue Fotoausstellung widmet sich dem Ku’damm

Ein Mythos erfindet sich neu: Petzold (r.) erklärt Bürgermeister Reinhard Naumann seine Sicht auf die erblühende Prachtstraße. | Foto: Schubert
  • Ein Mythos erfindet sich neu: Petzold (r.) erklärt Bürgermeister Reinhard Naumann seine Sicht auf die erblühende Prachtstraße.
  • Foto: Schubert
  • hochgeladen von Thomas Schubert

Charlottenburg. Menschen, Bauten und Reklame: Gernot Petzold ging mit offenen Augen und analoger Kamera über die bekannteste Magistrale des Westens und lässt nun andere Betrachter an seinen Eindrücken teilhaben. Da zeigt sich: Den Ku’damm macht mehr aus als Momente des Konsums und russischer Protz.

Wenn Gernot Petzold ausstellt, dann nicht einfach nur als Erzeuger von Fotos. Er hat ja neben den Bildern auch eine Meinung. Der Kurfürstendamm, das ist sein Wohnort und mehr noch: seine Passion. Was den meisten bei der Nennung in den Boulevard in den Sinn kommt - für Petzold ein Greuel: Schickeria? Charlottengrad? Nein, so einförmig wie seine Klischees ist der Kurfürstendamm nicht für einen, der das richtige Auge mitbringt. "Currywurst und dazu Sekt." Dies entspricht der Alltagsstimmung schon eher. Ein Lebensgefühl, dem der frühere Ingenieur im vergangenen Jahr nachspürte, und das er nun vor der Bürotür von Bürgermeister Reinhard Naumann (SPD) zur Schau stellt.

Der war gerne dazu bereit, Petzolds Studien - unterteilt nach Eindrücken über Menschen, Architektur und die "Verheißung" - einem größeren Publikum vorzuführen. "Ein Mythos erfindet sich gerade neu, obwohl er schon totgeschrieben wurde", betont Naumann die Relevanz. Zudem sei der Boulevard durch die Nähe zur Helmut-Newton-Foundation und der bald eröffnenden Galerie C/O ein Knotenpunkt der Fotografie.

In dieser Kunstform ergeht sicht Petzold in verschiedenartigen Techniken: Momentaufnahme wechseln mit Eindrücken der Fassaden. Schaufensterimpressionen mit Montagen. Und zu diesen subjektiven Wiedergabeversuchen muss man sich immer auch eine starke Meinung denken. Dass der Ku’damm nicht mehr durch Brachen zerstückelt ist, hält Petzold für eine relativ neue und erfreuliche Erscheinung. Noch bis 1989 hätten Kriegsschäden dem Fotografenauge einen schmerzlichen Anblick geboten. "Wer es nicht glaubt - ich kann es ihm zeigen."

Die Fotoausstellung von Gernot Petzold "Kurfürstendamm - Ein Mythos erfindet sich neu" ist bis 31. Mai Mo-Fr 8-20 Uhr zu sehen in der Rathausgalerie im Rathaus Charlottenburg, Otto-Suhr-Allee 100, 2. Etage. Der Eintritt ist frei.
Thomas Schubert / tsc
Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 169× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 125× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 520× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.113× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.