Planung zu Dauerausstellung im Bezirksmuseum sorgt für Streit
Es war eine Präsentation, die für Diskussionen sorgte. Und der Kurator Benedikt Göbel hatte sichtlich Mühe, die Bezirksverordneten von seinem Konzept der künftigen Dauerausstellung im Bezirksmuseum Villa Oppenheim zu überzeugen. "Von der Residenz zu City West" - schon der Titel lässt ein ehrgeiziges Projekt vermuten, gilt es doch eine Spanne von 300 Jahren zu präsentieren.
Gelingen soll die neue Schau durch einen visuellen Schwerpunkt. Vitrinen sind ebenso geplant wie großformatig gedruckte Fotos und ein Medientisch. Zu sehen sein werden vier Filme von etwa zehn Minuten Länge. Dabei handelt es sich um historisches Material mit Neuigkeitswert. "Wir holen aus den Filmarchiv der Stadt Schätze, die noch nie gezeigt worden sind", verspricht der Kurator Benedikt Göbel.
An den Hauptkritikpunkten ändert das aber wohl nichts. Was vielen Mitgliedern des Kulturausschusses an Göbels Ausblick stört, ist die Vernachlässigung von Wilmersdorf. "Deutliche Schlagseite Richtung Charlottenburg" meint zum Beispiel der Grünen-Bürgerdeputierte Jürgen Karwelat erkannt zu haben. "Es sind ja zwei Stadtteile, die jeweils ihre eigene Tradition haben", betont er.
Ein anderer Kritikpunkt betrifft die Ausblendung des Alltagslebens. "Sie zeigen uns sehr viel Stadtentwicklung, Umbruch, Abriss und Aufbau. Aber zu wenig über die Menschen", bedauert Karwelat. "Menschen sind es doch, die eine Stadt ausmachen."
Kulturstadträtin Dagmar König (CDU) sieht kein Problem darin, wenn Wilmersdorf in der Ausstellung etwas kürzer tritt. Nach der Wiederherstellung des Schoeler-Schlösschens in der Wilhelmsaue werde der richtige Ort entstehen, um auch Wilmersdorf ausgiebig zu beleuchten.
Was das Alltagsleben anbelangt, gebe es in Berlin schon genug Museen, die sich damit befassen. "Der Schwerpunkt soll darauf liegen, was Charlottenburg-Wilmersdorf von anderen Bezirken unterscheidet."
Autor:Thomas Schubert aus Charlottenburg |
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