Residenz Konzerten droht das Aus
Verzögerungen bei der Schlosssanierung führten zu hohen Verlusten
Den Berliner Residenz Konzerten droht das Aus. Grund dafür seien die Bauarbeiten am Schloss Charlottenburg. Die hätten sich um fünf Monate verzögert und den Residenz Konzerten einen Einnahmenausfall im sechsstelligen Bereich beschert, teilt der Veranstalter, die Orangerie Berlin GmbH, mit. Nun drohe die Insolvenz.
Seit 2006 finden in der Großen Orangerie des Schlosses Charlottenburg Barockkonzerte statt. 380 000 Gäste aus aller Welt habe man zu 2750 Konzerten begrüßen können, teilt der Veranstalter mit. Eine Förderung gebe es nicht. "Finanziell tragen lassen sich die populären Dinner-Konzerte nur durch die Firmenevents namhafter Unternehmen." Corona und die seit 2021 andauernde Sanierung des Schlosses Charlottenburg habe man fast überstanden. Doch dann wäre es im Frühjahr vergangenen Jahres zu einer fünfmonatigen Bauverzögerung gekommen. Die Zwangspause habe zu Einnahmeausfällen in Höhe von rund 300 000 Euro geführt, führt die Orangerie Berlin GmbH aus.
„Wir haben die notwendigen Sanierungsarbeiten stets unterstützt und uns auf die damit einhergehenden Gewinnausfälle eingestellt“, sagt Orangerie-Berlin-Geschäftsführer Thomas Gross. Doch die durch den Verzug entstandenen Verlust könne man nicht mehr stemmen. Deshalb habe man entsprechende Schadensersatzansprüche an die Vermieterin, die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, adressiert. „Einen verbindlichen Lösungsvorschlag dazu hat uns die Vermieterin bis heute nicht unterbreitet. Sämtliche Bemühungen unsererseits um eine einvernehmliche Schadensregulierung liefen ins Leere“, sagt Gross. Ein weiteres Gespräch am 1. August habe keine Lösung gebracht. "Sollte der Orangerie Berlin GmbH bis einschließlich 21. August kein positiver Entscheid zum zuletzt durch sie vorgelegten Vergleichsangebot vorliegen, wäre sie gezwungen, Insolvenzantrag zu stellen", erklärt die Berlin Orangerie GmbH. Die SPSG bestätigt auf Nachfrage lediglich den Eingang eines entsprechenden Schreibens, das jetzt geprüft werde.
Der Veranstalter setzt nun auf die Hilfe des Stiftungsrates. Da der aber erst im Herbst zu seiner Sitzung zusammenkommt, was für die Residenz Konzerte zu spät wäre, habe man nun einen Brandbrief an den Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Professor Dr. Christoph Martin Vogtherr, und an den Stiftungsrat gesendet.
Autor:Simone Gogol-Grützner aus Zehlendorf |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.