Ein Leben für das Miteinander im Fußball
Gerd Liesegang ist zurückgetreten

Am 11. Februar ist Gerd Liesegang von allen ehrenamtlichen Aufgaben im Berliner Fußball-Verband zurückgetreten. | Foto: Michael Nittel
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Gerd Liesegang, Vizepräsident Qualifizierung & Soziales des Berliner Fußball-Verbandes (BFV), hat am 11. Februar aus persönlichen Gründen seinen Rücktritt von allen ehrenamtlichen Tätigkeiten im BFV und im Deutschen Fußball-Bund gegenüber dem BFV-Präsidium erklärt.

Das Niederlegen seiner Ämter betrifft das Amt des BFV-Vizepräsidenten, die Aufgaben in der Kommission Prävention, Sicherheit und Fußballkultur im Deutschen Fußball-Bund, sein Engagement im Beirat des Fanprojektes Berlin sowie seine ehrenamtliche Tätigkeit in der Berliner Jugendstrafanstalt.

Gerd Liesegang war seit 1970 in verschiedensten Tätigkeiten im Berliner Amateurfußball ehrenamtlich tätig. Viele Jahre als Jugendleiter in den Berliner Vereinen BBC Südost und Berliner Amateure. Seit 1998 engagierte er sich im BFV-Vorstand und war seit 2004 Vizepräsident. Die Förderung des Ehrenamtes und sein Einsatz gegen Gewalt und für Toleranz und Respekt auf den Fußballplätzen sind, neben zahlreichen weiteren Engagements, zwei herausragende Erfolge von Liesegang. Für sein ehrenamtliches Engagement wurde er zahlreich geehrt. Neben Ehrungen des BFV, des Nordostdeutschen Fußballverbandes und des DFB ist besonders die Auszeichnung des Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland herauszustellen.

Viele großartige Projekte hatte Liesegang im Rahmen seiner Tätigkeit für den BFV initiiert und durchgeführt. Seit Jahrzehnten, als man über Gewalt auf den Fußballplätzen kaum oder nur hinter vorgehaltener Hand sprach, legte Liesegang den Finger bereits in die Wunde, organisierte Antigewalt-Workshops und -projekte und versuchte immer wieder, Spieler, die auffällig geworden waren, geläutert auf den grünen Rasen zurückzubringen. Zuletzt rückte Liesegang mit der Kampagne „Hier endet das Spiel“ den Kinder- und Jugendschutz und das Thema sexuelle Gewalt in den Fokus. Auslöser war, dass bei der Beschlagnahmung von kinderpornografischem Material die Namen von Funktionären auftauchten, die im Berliner Fußball tätig waren.

„Mit großem Bedauern habe ich die persönliche Nachricht von Gerd Liesegang aufgenommen“, erklärt Bernd Schultz, Präsident des BFV. „Er hat für sich eine Entscheidung getroffen, die ihm ausgesprochen schwer gefallen ist. Ich muss jedoch schweren Herzens und aus Respekt vor seiner persönlichen Lebensleistung seine Entscheidung akzeptieren. Ich danke ihm außerordentlich für seine aufopferungsvolle Arbeit für den Berliner Amateurfußball, die auch weit über die Grenzen von Berlin hinaus Anerkennung und Wertschätzung erfahren hat.“

Gerd Liesegang hat das Präsidium des BFV in seiner Nachricht um Ruhe und etwas Abstand gebeten. Diesen Wunsch respektiert das Präsidium vollumfänglich, so dass Gerd Liesegang und auch kein Vertreter des Präsidiums den Rücktritt aus persönlichen Gründen weiter kommentieren wird.

Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

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