Aufbruchstimmung im Norden

Charlottenburg-Nord. Überalterung, Rattenprobleme, wenig Perspektive. Unerfreuliche Themen dominierten lange die Stimmung im hohen Norden des Bezirks. Doch jetzt kommt die Gegend in den Genuss von Fördergeldern aus dem Stadtumbau West. Und für den Schulstandort Halemweg gibt es endlich einen Plan.

Am Ku'damm sitzt der Glanz – am Heckerdamm wohnt die Bescheidenheit. So waren die Verhältnisse im Bezirk lange zementiert. Und in Charlottenburg-Nord, einem Ortsteil, geprägt von zweckmäßigen Nachkriegsbauten und dem Zubringerverkehr zum Flughafen Tegel, deutete nur wenig darauf hin, dass sich hier Innovationskraft entfaltet. Doch jetzt sorgen gleich zwei Beschlüsse aus dem Berliner Abgeordnetenhaus für große Hoffnungen. Nachricht nummer eins: Charlottenburg-Nord wird schon 2016 ein Fördergebiet im Stadtumbau-Programm des Berliner Senats. Plötzlich liegen Millionenbeträge bereit, wo leere Kassen jeden Fortschritt bremsten. Eine Chance für das Stadtteilzentrum? Rettung für die bedrohte Bücherei? Die Möglichkeit zum Aufpolieren des bröselnden Weltkulturerbes in der Ringsiedlung Siemensstadt?

„Das Förderungsprogramm ist von herausragender Bedeutung für eine soziale und nachhaltige Nachbarschaft“, hält der Wahlreisabgeordnete Fréderic Verrycken (SPD) zunächst fest. „Wir können nun im Zusammenspiel zwischen den Einwohnern, den Initiativen im Norden, dem Bezirk und den Wohnungsbaugesellschaften endlich vieles gemeinsam anpacken, was noch vor Jahren unmöglich gewesen wäre“, kommentiert er.

Baustadtrat Marc Schulte (SPD) rechnet mit 5 Millionen Euro, macht aber deutlich, dass es zur Nutzung noch Vorarbeit braucht. Jetzt sei der Bezirk gefragt, die Marschrichtung zu geben. Dabei will Schulte mit der Bezirksverordnetenversammlung klären, wie man die Anbindung an den Flughafen Tegel gestalten will, wie man das Welterbe markanter macht, wie man die Gedenkstätte Plötzensee einbezieht, was man mit Kleingärten anfängt und was gegen den Autobahnkrach zu tun ist. Da die Stadtumbau-Gelder von Senator Andreas Geisel (SPD) schon ab 2016 bereitstehen, müsse man zügig arbeiten. „Es ist eine sehr engagierte Zeitschiene“, meint Schulte. tsc

Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 317× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 941× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 529× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.