Ausweg Quereinsteiger: Opposition fordert zügiges Handeln gegen Personalmangel
Gelder in den Bauämtern verfallen, weil keiner Baumaßnahmen planen kann. Familien müssen monatelang auf Elterngeld warten, weil sich die Anträge stapeln, und in den Schulen werden die Lehrer knapp. Beispiele könnte man viele nennen. Der Senat hat deshalb nun den Personalabbau im Öffentlichen Dienst gestoppt.
Doch das reicht nach Ansicht der Opposition nicht. Grüne, Piraten und Linke fordern, den Öffentlichen Dienst für Quereinsteiger zu öffnen. Die Linke geht sogar davon aus, dass dieser zusammenbricht, wenn jetzt keine Schritte eingeleitet werden, die langfristig Wirkung zeigen. "Es geht nicht um einen Wunsch, sondern um die Notwendigkeit, etwas zu tun", sagt Fraktionschef Udo Wolf.
Zwar werden schon jetzt Stellen mit Quereinsteigern besetzt. Damit die immer größeren Engpässe - viele Mitarbeiter gehen in den nächsten Jahren in Rente und lange wurde nicht ausgebildet - ausgeglichen werden könnten, braucht Berlin nach Ansicht von Wolf aber ein neues Personalkonzept inklusive eigenen Staatssekretär, der alles koordiniert. Unter Quereinsteigern versteht der linke Politiker aber nicht völlig fachfremde Mitarbeiter, sondern etwa Steuerberater, die in Finanzämtern angestellt werden, oder Menschen, mit einer Ausbildung im medizinischen Bereich, die bei den Gesundheitsämtern arbeiten könnten. Den Linken zufolge entstehen zum Beispiel in den pädagogischen Berufen bis 2016 Engpässe durch 4700 fehlende Mitarbeiter, in den Bereichen Recht und Verwaltung sowie Bauen und Planen sind es jeweils 1100.
Bis 2025 wird sich der Mangel auf 19.000 (Pädagogen), 4800 (Recht) und 5000 (Bauen) vergrößern, wenn nichts getan wird.
Autor:Jana Tashina Wörrle aus Charlottenburg |
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