Automaten beschleunigen ab März das Arbeitstempo in den Bürgerämtern

Demnächst automatisch zu bestellen: Wer einen neuen Reisepass braucht, soll bei den Bürgerämtern schneller ans Ziel kommen. | Foto: Thomas Schubert
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Charlottenburg-Wilmersdorf. Nicht nur besser als jetzt, sondern so gut wie noch nie: Stadtrat Arne Herz (CDU) plant eine technische Aufrüstung der Bürgerämter. Schon im Frühjahr könnten Kunden mit Hilfe von Terminals Ausweise per Knopfdruck ordern.

Sie waren der Inbegriff der funktionsuntüchtigen Berliner Behörde. Sie sind auf dem Weg der Besserung. Und vielleicht sind die maladen Bürgerämter von heute sogar die Vorzeigeinstanz von morgen. Wenn es nach Stadtrat Arne Herz geht, soll es bei der Neuausrichtung des verkrusteten Amtsbetriebs keine Denkverbote geben. Ja, sogar die volle Ausschöpfung technischer Möglichkeiten liegt plötzlich im Bereich des Möglichen.

Ausweis auf Knopfdruck

Nachdem 13 zusätzliche Mitarbeiter in den vier Filialen des Amts für eine Beschleunigung der Terminvergabe – man wartet nur noch zwei Wochen – sorgten, folgt ab März die nächste Stufe der Evolution: Self-Service-Terminals. Diese Geräte sind in der Lage, ohne Zutun der Mitarbeiter das Erstellen von Ausweispapieren einzuleiten. Vom Scannen der Fingerabdrücke bis zum Anfertigen biometrischer Fotos funktioniert vieles automatisch. „Selbst Führungszeugnisse lassen sich ausdrucken“, preist Herz die neuen Möglichkeiten. Das Prinzip: „Bürger sollen in der Lage sein, selbst eine Dienstleistungsbeauftragung abzuschließen.“ Zudem können sie künftig vom heimischen Computer aus bis zu 120 Angelegenheiten regeln. „Wir wollen in Berlin Vorreiter sein“, verkündet Herz.

Aber geht angesichts dieser Automatisierung nicht der persönliche Service verloren? Müssen sich weniger technikaffine Kunden Sorgen machen? Hier versucht der Stadtrat zu beruhigen: „Das sind nur entlastende Zusatzangebote.“ Die klassische Bedienung am Schalter werde dadurch ergänzt, nicht ersetzt. Und wem das Laufen schwer fällt, den besuchen Amtsmitarbeiter auf Wunsch weiter zu Hause, ausgestattet mit einem Servicekoffer.

Lobende Worte für die Neuerungen gibt es dafür sogar von ansonsten kritisch gesinnten Fraktionen. „Das zielt in die richtige Richtung“, bestätigt der Grünen-Fraktionsvorsitzende Christoph Wapler. „Bisher hieß es immer, wenn man mit solchen Vorschlägen kam: Das geht nicht. Nun zeigt sich: Es geht eben doch.“ tsc

Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

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