Pilotprojekt für mehr Sicherheit
Breitscheidplatz: Senat setzt einzigartigen Zufahrtschutz um
Der Senat startet am 19. November ein Pilotprojekt am Breitscheidplatz. Eine Gruppe Experten hat in Reaktion auf das schreckliche Attentat vor zwei Jahren untersucht, wie öffentliche Räume vor Anschlägen mit Kraftfahrzeugen geschützt werden können. Jetzt wird ihr Konzept umgesetzt.
Die Projektgruppe hat im Auftrag der Senatsverwaltung für Inneres und Sport ein Sicherheitskonzept erarbeitet und weil der Breitscheidplatz Schauplatz des schwersten islamistischen Anschlags in der Geschichte der Bundesrepublik war, diesen Platz in den Fokus genommen. Das Pilotprojekt beinhaltet einen bisher in Deutschland einzigartigen Zufahrtschutz mit zertifizierten, temporären Sperrmitteln. Je nach physikalischer Berechnung werden unterschiedliche, in ihrer Wirkung aufeinander abgestimmte Typen von Sperren eingesetzt, die den Energien von Anschlägen wie dem vom 19.12.2016 standhalten würden. Dazu gehören vor allem mobile Schwerlast-Metallpoller, Stahlgitterkörbe mit sandgefüllten Bigbags und Stahlsockel mit Beton. Mit diesen Maßnahmen soll der bestmögliche Zufahrtschutz für den Breitscheidplatz gewährleistet werden.
Innensenator Andreas Geisel sagte dazu: „Eine Blaupause für den Schutz öffentlicher Räume gibt es nicht. Wir müssen kontinuierlich lernen und Erfahrungen sammeln. Deswegen ist die Arbeit der Projektgruppe so wichtig. Wir müssen Sperrmaßnahmen testen, für jeden Ort die Schutzmöglichkeiten herausarbeiten.“
Aufgrund der Arbeiten wird es zu Beeinträchtigungen rund um den Breitscheidplatz kommen. Nach Angaben der Polizei werden während der Zeit des Weihnachtsmarkts vom 26. November bis 6. Januar der rechte Fahrstreifen der Budapester Straße in Fahrtrichtung Olof-Palme-Platz sowie der rechte Fahrstreifen der Tauentzienstraße beziehungsweise des Kurfürstendamms in Fahrtrichtung Joachimsthaler Platz auf Höhe des Breitscheidplatzes ausschließlich für Busse, Lieferverkehr und für Radfahrer nutzbar sein. Während der Auf- und Abbauphase des Weihnachtsmarkts vom 19. bis zum 25. November und vom 7. bis 10. Januar kommt es in der Nacht zu zeitweisen Vollsperrungen der Budapester Straße und Tauentzienstraße/Kurfürstendamm. Während dieser Zeit fahren auch keine Linienbusse des ÖPNV. Die Untersuchungen des Senats erfolgen unter Beteiligung der Polizei und Feuerwehr in Zusammenarbeit mit den betroffenen Bezirken.
Autor:Matthias Vogel aus Charlottenburg |
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