Dennis Grabowski lotst die FDP in Richtung BVV

Zurück ins Rathaus: Dennis Grabowski sieht die FDP im Aufwind und würde ab 2016 gerne wieder in der BVV sitzen. | Foto: Schubert
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Charlottenburg-Wilmersdorf. Was wäre die City West mit liberaler Politik? Berliner Woche-Reporter Thomas Schubert sprach mit Dennis Grabowski, seines Zeichens Unternehmensberater und kommunalpolitischer Sprecher der FDP in einer gelben Hochburg Berlins. Der 31-Jährige hegt aus familiären Gründen Sympathie für Kleingärtner und glaubt durchaus, dass der Zoo Höheres vertragen kann als das Hotel Waldorf Astoria.

Was würde im Bezirk anders laufen mit einer starken FDP?

Dennis Grabowski: Wir müssen uns die Situation vor Augen führen, dass wir uns momentan in einer Haushaltssperre befinden. Wir drohen in Schieflage zu geraten, gerade auch im Hinblick auf ein mögliches Entschädigungsrisiko im Fall der Kolonie Oeynhausen. Und wir haben die Kostensteigerung bei der Aufgabe des Rathauses Wilmersdorf - es kostet rund doppelt so viel, wie veranschlagt. Das ist zukunftsgefährdend. Und wäre anders mit einer liberalen Stimme, die auf solche Dinge in der Haushaltspolitik acht gibt.

In welcher Situation befindet sich der FDP-Bezirksverband Charlottenburg-Wilmersdorf?

Dennis Grabowski: Ich denke, wir können nicht klagen im Gegensatz zum Rest der FDP. Die Stimmung der Bürger uns gegenüber entwickelt sich positiv. Das bemerken wir an vielen jüngeren Neu-Mitgliedern. Bei der Bundestagswahl hatten wir mit sieben Prozent das beste FDP-Wahlergebnis in ganz Ostdeutschland. Dieser Aufwind stimmt uns optimistisch für die BVV-Wahlen 2016.

Der Kampf um die Kleingartenkolonie Oeynhausen hat in der BVV zu einem Bruch geführt. Was halten Sie von der Situation?

Dennis Grabowski: Ich bin da zwiegespalten. Denn ich komme aus einer Kleingärtnerfamilie, die seit über 100 Jahren in Charlottenburg-Nord mehrere Gärten bewirtschaftet. Und als Laubenpieper schlägt da mein Herz für die Kolonie Oeynhausen. Auf der anderen Seite droht ein Entschädigungsrisiko, das zwischen einer und 36 Millionen Euro liegen kann. Da darf man nicht die Zukunft des Bezirks aus dem Blick verlieren. Beim Bruch in der BVV geht es darum, dass ein Gutachterstreit entbrannt ist. Da möchte ich an das Bezirksamt appellieren, dass es Bürgerbeteiligung in den Vordergrund rückt. Es wäre wichtig gewesen, bei der Beauftragung eines Gutachters die Kleingärtner mit einzubeziehen, damit das Ergebnis auf möglichst breite Akzeptanz stößt.

Wie beurteilen Sie die Lage, dass Drogendealer entlang der U 7 Geschäfte machen?

Dennis Grabowski: Es ist befremdlich, dass das Bezirksamt vieles nicht auf dem Schirm hat, was dort passiert. Wir Liberale vertreten die Ansicht, dass wir zu einer stärkeren Bekämpfung harter Drogen kommen müssen - allerdings auch weiche Drogen aus dem kriminellen Milieu holen sollten. Wir stehen für eine Legalisierung von Cannabis, damit sich die Polizei auf die Bekämpfung harter Drogendelikte konzentrieren kann.

Was halten Sie von der Vision der AG City, auf dem Hardenbergplatz einen Wolkenkratzer zu errichten?

Dennis Grabowski: Wir als freiheitsliebende Partei mögen Visionen. Träume und Visionen zu haben, ist nicht falsch. Gerade Visionen haben zum Aufblühen der City West geführt. Ich glaube, ein Wolkenkratzer wäre gar nicht so absurd, weil wir mit dem Waldorf Astoria und dem Upper West durchaus schon eine Skyline schaffen, wo sich so eine Idee einfügen kann. Man darf das nicht von vorn herein verwerfen mit der Begründung, es gebe keine Investoren. Natürlich ist genau das für die AG City schwieriger geworden, nachdem sich die Bezirksverwaltung derart negativ geäußert hat.

Thomas Schubert / tsc
Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

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