DNA-Test bei Hunden: Berlin zeigt Interesse an Londoner Strategie gegen Tretminen

Berlin. In London soll im kommenden Jahr die Erfassung der DNA von Hunden starten, um deren Hinterlassenschaften per Labortest zuordnen zu können. In Berlin stößt die Idee auf Interesse.

Wenn das neue Hundegesetz in Kraft tritt, gilt Tütenpflicht und Hundekot muss aufgesammelt werden. Doch nach Aussage der Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz wird das wohl nicht das Ende der Hundehaufen auf Gehwegen sein. "Da sind wir ganz realistisch", sagt Claudia Engfeld, Sprecherin der Senatsverwaltung.

Für die Ordnungsamtsmitarbeiter werde allerdings die Arbeit leichter. "Tüte da oder nicht, ist sehr leicht zu überprüfen", so Engfeld. Die Senatsverwaltung zeigt sich aufgeschlossen gegenüber der Idee aus London. Dort soll die DNA der Hunde eines Bezirks erfasst werden, damit Kot per Gen-Analyse zugeordnet und so das nachlässige Herrchen überführt werden kann. Umgerechnet 110 Euro sollen die Hundebesitzer als Strafe für den Test bezahlen.

Engfeld sieht das als Abschreckung, die Wirkung zeigen könnte. Umgesetzt werden sollen solche Tests in Berlin derzeit aber nicht. Zu viele Details seien ungeklärt. "Angefangen bei der Frage, ob wir es Ordnungsamtsmitarbeitern zumuten wollen, Kotproben aufzusammeln. Auch müssen sie einen ziemlichen Aufwand betreiben, bis sie von allen Hunden DNA-Proben haben", sagt Claudia Engfeld. Und da sei die Kostenfrage, wenn Tests gemacht werden, die sich nicht zuordnen lassen. Christof Wüllner von der Initiative stadt&hund, die sich für eine bessere Beseitigung des Hundekots einsetzt, hält die Diskussion für realitätsfern, auch wenn er den Wunsch nach einer scheinbar einfachen Lösung nachvollziehen kann. "Berlin schafft es noch nicht einmal, dass die Mehrheit aller Hunde registriert ist", kritisiert er. An eine flächendeckende DNA-Datenbank sei deshalb nicht zu denken.

Jana Tashina Wörrle / jtw
Autor:

Jana Tashina Wörrle aus Charlottenburg

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