Charlottenburg. Gedenken an ein Unrecht vor den Augen von Justitia: Neue Stolpersteine erinnern an das Schicksal der verfolgten Richter Fritz Citron, Ernst Isay und Wilhelm Kroner. Wer zur Verhandlung will, kommt an ihnen nicht vorbei.
Drei Beweisstücke stecken im Boden, mahnen an eine Zeit, da sich selbst Richter Unrecht fügen mussten. Als sie nicht mehr dagegen ankamen, dass die Mächtigen des Dritten Reiches ihren Platz in der Kanzel mit Arbeit im Konzentrationslager oder dem Leben im Exil vertauschten. Fritz Citron, Ernst Isay und Wilhelm Kroner waren einst Richter am Preußischen Oberverwaltungsgerichts in der Hardenbergstraße 31 – und wegen ihrer jüdischen Abstimmung Zielscheibe für rassistische Ideologen.
Gunter Demnig, der Begründer der Stolperstein-Initiative, grub die ihnen gewidmeten Stolpersteine kürzlich ins Pflaster vor der Pforte des heutigen Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg.
Jeder, der es hier mit Justitia zu tun hat, soll begreifen, dass nicht einmal sie die Sprecher der Gerechtigkeit vor den Nazis beschützen konnte. Dabei ging das Übel vom Volke aus. „Vor fast 84 Jahren wählten 60 Prozent der Deutschen verfassungsfeindliche Parteien“, erinnerte Joachim Buchheister als Gerichtspräsident bei der Verlegung der Erinnerungstafeln vor mehr als 100 Gästen. „Im Nachhinein muss man sagen: Die Deutschen haben die Demokratie selbst abgewählt.“ Eben dieses Vertrauen auf Populisten sieht Buchheister als Beginn einer Entwicklung an, die zum Ende des Rechts, zur Verfolgung von Richtern führt. Und so sollen die Stolpersteine für Citron, Isay und Kroner nicht nur eine Verbeugung vor ihnen sein, sondern auch eine Warnung für die Zukunft. tsc
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