Keine Lösungen in Sicht
Erneuter Vorstoß gegen Ku'damm-Raser abgelehnt

Mehr als sechs Monate ist der jüngste tödliche Raserunfall auf dem Tauentzien jetzt her. Im Bezirksparlament gab es erneut den Versuch, die Verkehrsberuhigung durchzusetzen. Ohne Erfolg.

Das Bezirksamt soll endlich mehr Druck beim Senat machen und verkehrsberuhigende Maßnahmen für den Kurfürstendamm und die Tauentzienstraße einfordern. Das verlangen die Linken. „Statt Sparvorgaben für die Verkehrssicherheit brauchen wir Lösungen, die illegale Autorennen verhindern und das Sterben auf Ku'damm und Co. endlich beenden.“ Die Liste der Gegenmaßnahmen, die die Linksfraktion vorschlägt, ist lang: Trennung von Busspur und Auto-spur, geschützter Radweg, Bremskissen, vorgestreckte Gehwege, Fahrbahnverschwenkungen, Rückbau der Parkspur und neue Ampeln, beispielsweise zwischen Adenauerplatz und Kurfürstendamm. Als kurzfristige Maßnahme könnte in Rücksprache mit der BVG ein geschützter Pop-up-Radweg installiert werden, so der Vorschlag. „Über ein halbes Jahr ist es her, dass auf dem Tauentzien erneut zwei Menschen aufgrund illegaler Raserei starben“, so Ko-Fraktionschefin Frederike Sophie-Gronde-Brunner. „Doch der Senat verweigert den dringend notwendigen Umbau des Straßenzugs und nimmt weitere Verletzte und Tote in Kauf, mit dem Argument ‚der Verkehr muss fließe'“.

Der erneute Vorstoß, beide Unfallstraßen umzubauen, ging allerdings ins Leere. Sowohl im Verkehrsausschuss auch als in der Bezirksverordnetenversammlung wurde der Antrag der Linksfraktion mit Stimmenmehrheit der Zählgemeinschaft aus CDU und Grünen abgelehnt. Dabei haben sich einst auch die Grünen zusammen mit der SPD und den Linken für ein Bündel an Maßnahmen stark gemacht, um illegale Autorennen und Geschwindigkeitsüberschreitungen zu erschweren. Zum Beispiel durch mehr Blitzer, mehr Kontrollen und verengte Fahrbahnen. Auch Bezirkspolitiker haben sich wiederholt dafür ausgesprochen, die Straßen für Raser unattraktiv zu machen.

Nach dem schweren Raserunfall Ende Mai 2024 auf dem Tauentzien mit zwei Toten hatte Berlins neue Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) die Verkehrsberuhigung von Tauentzien und Ku'damm abgelehnt. Ihr Argument: Die Hauptverkehrsstraßen seien wichtige Verkehrsadern. Außerdem würde die Raserei dann anderswo stattfinden.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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