Fahnen für faire Bezahlung: „Equal Pay Day“: Frauen sollen mehr verdienen
Charlottenburg. Der deutsche Durchschnittsmann könnten von Neujahr bis zum 19. März unbezahlten Urlaub nehmen und hätte am Ende das gleiche Einkommen wie eine Durchschnittsfrau. Gegen diesen Lohnunterschied von 22 Prozent hisste der Bezirk nun wieder die Fahnen.
Kräftiger Wind, das wäre ein himmlisches Zeichen gewesen. Aber auch ohne meteorologischen Beistand sagen die beiden rot-weißen, etwas schlaffen Fahnen vor dem Rathaus Charlottenburg doch recht deutlich, worüber der geneigte Passant nachdenken soll: die Kluft des Einkommens zwischen Mann und Frau.
Seit Jahren macht sie trotz politischer Bemühungen keine Anstalten, sich zu schließen. Und Waltraud Kratzenberg-Franke von der Bundesgeschäftsstelle des Business and Professional Women (BPW), Bürgermeister Reinhard Naumann (SPD) und die Bezirksgleichstellungsbeauftragte Carolina Böhm wollen den unterbezahlten Damen wenigstens ideell weiterhelfen. Gemeinsam hissten sie zum „Equal Pay Day“ die Flaggen und zeigten so ihre Solidarität. Dass Krankenschwestern, Altenpflegerinnen und Erzieherinnen weitaus weniger Geld nach Hause bringen als Elektriker, Gerüstbauer oder Installateure, gilt für sie als Zeichen der Diskriminierung. „Wir stehen hier mit einem guten Gewissen“, sagte Naumann nach dem Kurbeln am Flaggenmast. Denn beim öffentlichen Dienst gebe es die Lohnlücke nicht mehr. „Und wir hoffen, dass diese Praxis vom Rathaus möglichst weit in die Stadtgesellschaft ausstrahlt.“ tsc
Autor:Thomas Schubert aus Charlottenburg |
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