Flüchtlinge weichen Sportlern: Hallen am Olympiapark ab Mai frei

Sportstätte statt Schlafsaal: Nach und nach sollen alle Hallen wieder ihre normale Bestimmung erhalten. | Foto: Thomas Schubert
  • Sportstätte statt Schlafsaal: Nach und nach sollen alle Hallen wieder ihre normale Bestimmung erhalten.
  • Foto: Thomas Schubert
  • hochgeladen von Thomas Schubert

Charlottenburg-Wilmersdorf. Bälle statt Betten, so heißt die Devise beim Leerzug der Großsporthallen an der Glockenturmstraße. Hier endet dank des gesunkenen Andrangs von Asylbewerbern die Unterbringung von zeitweise über 1000 Flüchtlingen. Dafür baut der Senat die Nutzung des ICC weiter aus.

Monatelang hatten Sportler auf diese Nachricht gewartet. Und nun erhalten sie sogar schneller als erwartet wieder Zugang zu jenen beiden Sporthallen am Olympiapark, die als prekäre Notbehausung in die Schlagzeilen gerieten. Ab Mai erfüllen das Horst-Korber-Zentrum und die Rudolf-Harbig-Halle wieder ihr eigentliche Bestimmung, wie Sozialsenator Mario Czaja (CDU) nun bekanntgab. Es ist der Beginn einer ganzen Leerzugswelle.

Denn der Senat möchte noch in diesem Jahr alle 63 beschlagnahmten Sporteinrichtungen freigeben – Räume, die über 9000 Flüchtlingen in ganz Berlin eine Bleibe geben. Da pro Tag nur noch 25 bis 100 Neuankömmlinge aus Krisenstaaten Berlin erreichen und nicht mehr 1000 wie im Herbst, entspannt sich die Lage spürbar.

ICC wird zentrale Anlaufstelle

Zugleich schafft der bevorstehende Bau von drei modularen Unterkünften und einem Containerdorf im Bezirk die Voraussetzungen für eine humanere Unterbringung. Nur unter der Bedingung, dass dafür die Sporthallen frei werden, hatten Bürgermeister Reinhard Naumann (SPD) und Sozialstadtrat Carsten Engelmann (CDU) diesen Plan des Senats akzeptiert.

Zum genauen Terminband für den Leerzug aller anderen Turnhallen konnte sich Staatssekretär Dieter Glietsch nicht äußern, weil ein erneuter Anstieg der Ankünfte durchaus möglich ist: „Wir haben keine gesicherten Prognosen über Zugangszahlen von Flüchtlingen“, sagt Glietsch.

Im stillgelegten Kongresszentrum ICC wiederum nimmt die Nutzung ab dem 20. Mai weiter zu. Dann wird die Problemimmobilie weiterhin 500 Asylbewerber beherbergen und zusätzlich als eine von vier zentralen Anlaufstellen für Flüchtlinge dienen. Jene, die im Landesamt für Gesundheit und Soziales einen Termin bekommen haben, können hier zum Beispiel Sozialleistungen regeln und eine Wohnungsvermittlung nutzen. Dabei erweist sich das Foyer mit 640 Sitzplätzen als komfortable, klimatisierte Wartezone. tsc

Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 1.858× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 2.520× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 2.146× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 2.510× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 3.407× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.