Poller stoppen niemand
Grüne wollen Autos vom Breitscheidplatz verbannen

Nach der Tat eines psychisch Kranken, der an der Tauentzienstraße in die Menge gerast war, eine Lehrerin tötete und viele Menschen verletzte, fordern die Grünen in Charlottenburg-Wilmersdorf die Umsetzung eines alten Sicherheitskonzepts für den Breitscheidplatz.

Es wurde nach dem Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt 2016 an der Gedächtniskirche entwickelt – mit Spursperrungen auf beiden Seiten, Sackgassen und jeder Menge Poller. Die Todesfahrt des 29-Jährigen hat jedoch nichts mit dem islamistischen Täter zu tun, der damals mit einem Lkw 13 Menschen in den Tod riss. Auch Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) sagt, dass die alten Pollerkonzepte die Gewalttat nicht verhindert hätten. Franziska Giffey (SPD) ist ebenfalls gegen die Auto-raus-Pläne von Bürgermeisterin Kirstin Bauch und Verkehrsstadtrat Oliver Schruoffeneger (beide Grüne). Amokläufer könnten auch zu Fuß Schreckliches anrichten.

Es ist unmöglich, eine Stadt vor Extremfällen zu schützen. Wer etwas Böses vorhat, findet auch in einer zugepollerten Metropole Wege. Die Wahrscheinlichkeit solcher Amokfahrten ist geringer, als vom Blitz getroffen zu werden, sagt Risikoforscher Norbert Gebekken im Tagesspiegel. Er warnt vor „Verpollerung“, weil die Barrieren selbst eine Gefahr sein können. Dass die Amokfahrt nichts mit den Straßen zu tun hat, wissen natürlich auch die Grünen. Sie missbrauchten den Vorfall für ihre ideologische Verkehrspolitik, sagt CDU-Verkehrsexperte Oliver Friederici. „Die Tränen der Opfer sind noch nicht getrocknet, da wollen die Grünen im Bezirk aus der entsetzlichen Amokfahrt politisches Kapital schlagen. Das ist respektlos“, so Friederici. Mit dem Rückbau von Straßen ließen sich psychisch Kranke nicht stoppen, der Vorschlag sei absurd.

Glauben Sie, dass Spursperrungen und Poller Amokfahrten verhindern können?
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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