Grünfläche am Westkreuz sichern

Grünfläche am Westkreuz mit Baustelle "High West" im Hintergrund.
2Bilder
  • Grünfläche am Westkreuz mit Baustelle "High West" im Hintergrund.
  • hochgeladen von Henrik Wähnert





Beteiligungsverfahren zur Änderung des Flächennutzungsplans.

Im Rahmen des Beteiligungsverfahrens zur Änderung des Flächennutzungsplans besteht noch bis zum 13. Oktober 2017 für alle Bürger - insbesondere Anwohner und Kleingärtner - die Möglichkeit, der Änderung im Bereich Westkreuz und Heilbronner Straße ausdrücklich zuzustimmen und somit die bestehende Grünfläche zu sichern.

http://www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/fnp/de/buergerbeteiligung/0416.shtml

Warum Grünfläche sichern und nicht bauen?

  • Negative Folgen durch erhebliche Nachverdichtung: Bei 900 zusätzlichen Wohnungen mit schätzungsweise 1500 hinzukommenden Menschen benötigen wir neue Infrastruktur, wie Parkraum, Naherholung, Einkaufsmöglichkeiten, Kitas, Schulen, Freizeitangebote etc. Durch die beiden Bauprojekte „High West“ und „Holtzendorff-Garagen“ in der Heilbronner Straße entstehen bereits 210 neue Wohneinheiten. In der Halensee-Grundschule stehen in diesem Jahr den 160 schulpflichtig werdenden Kindern im Einzugsgebiet nur 75 Plätze zur Verfügung. Der Lietzenseepark und die Spielplätze sind bei schönem Wetter völlig überbesucht, was in Naherholungsstress endet. Parkplatzsuchende Autos kreiseln jetzt schon ewig herum, da abends nicht genügend Parkraum im Kiez vorhanden ist. Die Schlangen an den Kassen der Einkaufsmärkte werden nach Schließung des Reichelt-Markts auch immer länger. Das Wohngebiet verliert also an Qualität.
  • Nadelöhr Holtzendorffstraße: Bereits jetzt gibt es ein erhebliches Verkehrsaufkommen zwischen Ku’Damm und Amtsgerichtsplatz. Ist die Autobahn gesperrt, wird die Holtzendorffstraße als Umfahrung genutzt, da sie die nächste Möglichkeit ist, die Trassen der S- und Fernbahn zu passieren. Die PKW der Bewohner von 900 zusätzlichen Wohneinheiten sollen an den Bahnbrücken Zufahrt in das geplante Wohngebiet bekommen, was das Verkehrsaufkommen und damit verbundene Abgas- und Lärmemissionen weiter erhöht.
  • Einbußen der Wohnqualität: Anwohner in der Rönnestraße erwarten eine Abschattung ihrer Wohnungen durch hochhausähnliche Blöcke, die zudem Schall des Bahnverkehrs reflektieren, was mit Unterstützung der FNP-Änderung vermieden werden kann.
  • Überschwemmungen durch Versiegelung der Grünfläche: Mehrere starke Regengüsse haben in vergangener Zeit verdeutlicht, dass Abwasserkanäle schnell an ihre Kapazitätsgrenzen gelangen. Rund um die Holtzendorffstraße floss das Wasser in diesem Sommer bei einem kräftigen Regenschauer bachähnlich die Straßen entlang und überschwemmte zahlreiche Keller. Die Grünfläche ist wertvolle Sickerfläche.
  • Verschlechterung des Stadtklimas: Der geplante 20-stöckige Hochbau blockiert eine wertvolle Frischluftschneise für die Innenstadt. Gerade im Sommer sorgt die Grünfläche für frische und kühle Luft durch ihren dichten Bewuchs und dadurch bedingte Befeuchtung der Luft. Neue Fassaden führten zu einer weiteren Erwärmung der City West im Sommer.
  • Dauerhafte Sicherung der Kleingärten mit großer Biodiversität und Gestaltung einer Parkanlage, die Naherholung für Anwohner und Familien – besonders mit Kindern – bieten. Das Gebiet südlich des Kracauerplatzes bis hin zum Adenauerplatz ist mit Naherholungsmöglichkeiten unterversorgt. Kleingärtner sollten sich für den Erhalt Ihrer Kleingärten stark machen, da sie die Flächen zur Entlastung des Grünflächenamts bewirtschaften und pflegen und vielen Besuchern einen großen Mehrwert zur Naherholung bieten.
  • Steigender Mietspiegel: Die Kosten zur Schaffung neuen Wohnraums steigen weiter trotz günstiger Finanzierung durch Niedrigzinspolitik. Dies spiegelt sich auch in den Mieten für neuen Wohnraum wider. Teure Mieten werden den Mietspiegel weiter in die Höhe treiben und nicht etwa stabilisieren oder entlasten.

Die Sicherung der Grünfläche bietet Anwohnerinnen und Anwohnern mit Kind und Kegel einige Vorteile, die durch die positive Unterstützung der FNP-Änderung auf den Weg gebracht werden kann. Es ist davon auszugehen dass zahlreiche Stellungnahmen aus den Reihen der FDP, der Investoren, der Immobilienentwickler, der Bahn als Eigentümer des Geländes usw. eingereicht werden, die sich gegen eine Sicherung der Grünfläche aussprechen und sich für Bauland und Bebauung stark machen werden.

Fehlen positive Stimmen zur geplanten Änderung des Flächennutzungsplans, könnte der Eindruck entstehen, dass allgemein eine Bebauung bevorzugt wird.

Grünfläche am Westkreuz mit Baustelle "High West" im Hintergrund.
Brache am Westkreuz bald offiziell Grünfläche?
Autor:

Henrik Wähnert aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 406× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.110× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 771× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.224× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.117× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.