Hendricks trifft Hodari: Umweltministerin sorgt für junges Nashorn

Ein Herz für Hodari: Barbara Hendricks am Nashorn-Gehege im Zoologischen Garten. | Foto: Thomas Schubert
  • Ein Herz für Hodari: Barbara Hendricks am Nashorn-Gehege im Zoologischen Garten.
  • Foto: Thomas Schubert
  • hochgeladen von Thomas Schubert

Tiergarten. Patenschaft als politisches Zeichen: Zum 40-jährigen Bestehen des Washingtoner Artenschutzabkommens übernimmt Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) nicht nur Verantwortung für Nashornnachwuchs im Zoo. Sie unterstützt auch eine internationale Schutzkampagne.

Mit kleinen Äuglein blinzelt Hodari in die Mittagssonne, schlackert frech mit seiner Oberlippe. Da holt Barbara Hendricks mit dem Arm aus und wirft. Das ist es also: das erste Geschenk von der Patentante. Ein knackiger Apfel, den das junge Spitzmaulnashorn skeptisch beschnuppert. Argwohn muss kein schlechtes Zeichen sein, so viel hat Zoo-Direktor Andreas Knieriem vorher schon durchblicken lassen: „Manchmal ängstigt es sie, wenn ein Ast quer liegt oder wir ihnen einen Ball vor die Tür legen.“ Fremde Erscheinungen erregen bei Vertretern dieser Art entweder Scheu oder aber eine Abwehrhandlung.

Zumindest in der freien Wildbahn ist diese Vorsicht der afrikanischen Kreaturen durchaus angebracht. Und auf die kritische Situation der bedrohten Art aufmerksam machen, das ist ja auch der eigentlich Grund, weshalb die Bundesumweltministerin nun am Gehege steht.

Neben der Patenschaft für Hodari hilft sie auch im größeren Maßstab: durch das Ankurbeln einer neuen Aktion gegen den Handel mit dem Horn der Dickhäuter. „Wir starten eine Aufklärungskampagne in asiatischen Ländern wie China, Vietnam und Malaysia, wo die Nachfrage besonders hoch ist. Längst nicht alle wissen, dass dafür die Tiere getötet werden.“ 3 Millionen Euro stünden in diesem Jahr zur Verfügung, „um das Übel an der Wurzel zu packen“. Und es sei sogar anzunehmen, das sich terroristische Aktivitäten aus Finanzquellen speisen, die mit dem Hornschmuggel zusammenhängen.

„Wenn der Mensch nicht immer Probleme in ihrem Lebensraum schaffen würde, kämen die Tiere sehr gut ohne uns aus“, sagt Knieriem zum Abschied. Da dem aber so ist, gibt es jetzt eine Patin mehr, die es ändern will. Und gefressen hat Hodari den Apfel dann doch. tsc

Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 35× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 731× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 35× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.