Illegaler Abfall überall: Kostenlose Sperrmüllabfuhr soll das Problem lösen
Berlin. Illegal abgelegter Müll kostet Berlin jedes Jahr Millionen von Euro. Nun wird diskutiert, ob eine kostenlose Sperrmüllabholung das Problem lösen kann. Die BSR ist anderer Meinung.
Wenn an Straßenrändern illegal Müll abgeladen wird, muss die Berliner Stadtreinigung ausrücken und das kostet. Insgesamt 7,7 Millionen Euro musste das Land Berlin dafür in den Jahren 2015 und 2016 aufbringen. Das ergab die Antwort der Senatsverwaltung für Inneres auf eine Anfrage der CDU-Abgeordneten Katrin Vogel im Abgeordnetenhaus.
Meist wird der Unrat in der Dämmerung an Straßenränder gekippt – dort, wo es wenige Passanten und wenig Verkehr gibt. Oft handelt es sich dabei auch um Gartenabfälle und Gerümpel. Katrin Vogel unterbreitet den Vorschlag, die kostenlosen Sperrmüllabholungen, die es in Berlin schon einmal gab, wieder einzuführen. Vogel plädiert für ein Pilotprojekt, um dies zu testen. „Dadurch könnte zumindest ein Teil des Geldes eingespart werden, das für die Beseitigung der illegalen Abfälle verwendet werden muss. Ein entsprechender Antrag wird in der CDU-Fraktion diskutiert“, sagte die Abgeordnete.
Von einer Rückkehr zur kostenlosen Sperrmüllabfuhr hält die Berliner Stadtreinigung nichts. Der größte Teil der illegalen Müllberge sei Gewerbeabfall. Kostenlose Abholungen hätten aus Sicht von Sabine Thümler, Sprecherin der BSR, nur den Effekt, dass die Müllgebühren erhöht werden müssten. Schon vor 20 Jahren wurden die Gratis-Abholungen deshalb abgeschafft. Seitdem kann man Sperrmüll entweder von der BSR gegen Bezahlung aus der Wohnung abholen lassen oder bis zu drei Kubikmeter pro Anlieferung entgeltfrei auf den Recyclinghöfen entsorgen. Die Recyclinghöfe werden von den Berlinerinnen und Berlinern auch sehr stark genutzt. „Rund 75 Prozent des anfallenden Sperrmülls kommen über diesen Weg zur BSR“, sagt Thümler. jtw
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