Kampf um die Wochenmarkt-Zulassung kann dauern

Eier seit Jahr und Tag: Auf dem Markt in der Preußenallee muss sich Armin Hopp niemandem mehr beweisen. | Foto: Schubert
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Charlottenburg. Wer auf dem beliebten Wochenmarkt am Karl-August-Platz Fuß fassen will, braucht Ausdauer und Nerven. Seit Monaten muss sich Eierhändler Armin Joachim Hopp dort von Tag zu Tag beweisen. Und er kann nicht eher in den festen Kreis aufrücken, bis ein Angestammter ausfällt.

Wie entscheidet sich eigentlich, wer wo seine Bude parkt? So mancher Wochenmarktbesucher dürfte sich das schon gefragt haben. Und ein Fall, der nun vor dem Beschwerdeausschuss der BVV landete, zeigt auf, wie zäh hinter den Kulissen gerungen wird - zumindest, wenn es dabei um eine Lizenz auf dem Karl-August-Platz geht.

"Da soll ich meine Zuverlässigkeit beweisen", klagt Eiermann Armin Hopp. Andernorts meint er, die schon über viele Jahre hinweg beweisen zu haben. Auf dem Markt an der Preußenallee bedient er die Westendender seit eh und je, steht zudem auf der Suarezstraße und ist gewissermaßen sogar fast am Ziel.

Am Karl-August-Platz duldet man ihn aber nur als Tageshändler, nicht als einen der Angestammten. Die müssen sich erstens weniger Sorgen um die Positionierung ihrer Stände machen und zahlen zweitens deutlich weniger Gebühren. Das ergibt Unterschiede von rund 600 Euro im Jahr. "Ziemlich dreist", ärgert sich Hopp.

Seitdem es mit einem seiner anderen Stammplätze in Spandau bergab ging, hat das Problem existenziellen Charakter. Und deshalb ließ Beschwerdeausschuss-Vorsitzende Marion Halten-Bartels (CDU) diesen Fall ausführlich beraten. So erschien als zuständiger Stadtrat Marc Schulte (SPD) und legte dar, woran es bei der Festzulassung Armin Hopps am Karl-August-Platz hakt.

"Dem Markt", sagt er "tut es nicht gut, wenn es eine Überversorgung gibt in einem bestimmten Segment. Bei sieben Eierhändlern ist es klar, dass der achte nicht unbedingt Vielfalt ausdrückt." Mit ausgefalleneren Produkten hätte Hopp folglich sehr viel bessere Chancen.

Dennoch verspricht Schulte, sich bei der Marktleitung in dieser Sache zu erkundigen. Sobald eine Lücke entsteht, soll der Neuling in den festen Kreis aufrücken dürfen. Dazu müsste aber ein anderer Eiermann die Segel streichen. Denn gerade die Durchmischung und Vielfalt sorge für den besonderen Reiz und eine Bekanntheit auch außerhalb des Kiezes, meint Schulte. Er legt sich fest: "Das ist unser bester Markt."

Thomas Schubert / tsc
Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

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