Klaus-Dieter Gröhler bringt das Bundestagsgeschehen in den Kiez
Der Blick vom Schreibtisch geht nach Westen. Und dort wird man ihn bald wieder treffen, erklärt Gröhler im Gespräch mit Reporter Thomas Schubert.
Sie wurden im September 2013 als Abgeordneter für die CDU in den Deutschen Bundestag gewählt. Was ist seitdem geschehen? Und was sind Ihre neuen Aufgaben?
Klaus-Dieter Gröhler: In der ersten Zeit ging es mir darum, mich zu orientieren. Ich bin Mitglied des Haushaltsausschusses geworden und stellvertretendes Mitglied des Innenausschusses. Da brauchte es eine gewisse Einarbeitungszeit. Momentan sind wir dabei, den Haushalt 2014 zu beraten. Dadurch, dass die Wahlen 2013 stattfanden, geschieht die Beratung für das laufende Jahr erst jetzt. Ich bin dabei für die CDU/CSU-Fraktion Berichterstatter für den Haushalt des Bundesjustizministeriums. Gleich nach der Sommerpause folgt dann der Haushalt für 2015.
Ist Ihnen die Umstellung von der Kommunalpolitik schwer gefallen?
Klaus-Dieter Gröhler: Ich war 13 Jahre lang Stadtrat - und zwar sehr gern. In den ersten Wochen brauchte ich Zeit, um von den vertrauten Alltagspflichten loszulassen und die neuen Themen anzugehen. Hier stehe ich den Bürgern nicht mehr unmittelbar täglich Rede und Antwort, wie bisher in den Ausschüssen oder auf Bürgerversammlungen. Ich bin aber sicher, dass es im Bundestag möglich ist, Entscheidungen für Berlin auf einer anderen Ebene zu treffen.
Wie können Sie als Abgeordneter Ihren Bezug zu Charlottenburg-Wilmersdorf erkennbar machen?
Klaus-Dieter Gröhler: Zum einen werde ich im Bundestag regelmäßig Besuchergruppen empfangen. Zum anderen werde ich noch in diesem Frühjahr in Wilmersdorf an der Ecke Zähringer Straße und Bayerische Straße ein Bürgerbüro eröffnen, um Kontakt mit den Menschen zu bekommen. Den vermisse ich. Das Büro werde ich mit dem Café Wahlkreis betreiben. Die Einnahmen kommen sozialen Einrichtungen zugute. Außerdem werde ich sehr oft bei Bürgersprechstunden in meinem Wahlkreis vor Ort sein - zum Beispiel während der Sommerferien vor den Einkaufszentren und in den Geschäftsstraßen.
Das wohl wichtigste Thema im Bezirk ist der Leerzug des Rathauses Wilmersdorf. Dieser gestaltet sich schwieriger als erwartet. Sie hatten bei dem Plan, das Rathaus aufzugeben, als Stadtrat die Federführung. War er aus heutiger Sicht ein Fehler?
Klaus-Dieter Gröhler: Nein, das war er nicht. Wir waren vor das Erfordernis gestellt, die drei Millionen Euro einzusparen, die das Rathaus am Fehrbelliner Platz jährlich kostet. Wir hatten nur die Alternative, noch mehr Personal abzubauen oder Spielplätze zu schließen. Und bei der Konstellation halte ich die Reduzierung des Büroraums immer noch für die beste Entscheidung.
Was vermissen Sie aus Ihrem Leben vor dem Bundestag am meisten?
Klaus-Dieter Gröhler: Die Möglichkeit, gemeinsam mit Mitarbeitern Dinge direkt auf den Weg zu bringen. Ich denke an die Neugestaltung der Wilmersdorfer Straße, bei der ich selbst Hand angelegt habe. Oder an den Aufbau der Kandelaber am Charlottenburger Tor. Das waren Maßnahmen, die ich damals vorantreiben konnte, um das Stadtbild direkt zu verbessern. Das geht jetzt so unmittelbar nicht mehr.
Autor:Thomas Schubert aus Charlottenburg |
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