Mannschaft in Orange will Begleitgrün an großen Straßen pflegen

Charlottenburg-Wilmersdorf. Entlastung für den Bezirk: In einem Pilotprojekt soll die BSR Aufgaben des Grünflächenamts teilweise übernehmen. Beeindruckend scheint vor allem das Budget: Es ist dreimal so hoch wie das bisherige. Politiker betrachten das mit gemischten Gefühlen.

Grünstreifen an Fahrbahnen sind eigentlich eine Grauzone. Denn hier legte der Staat bisher gleich doppelt Hand an: Die Säuberung besorgten Kräfte der BSR, während die gärtnerische Pflege am Bezirk hängen blieb. Mit eher mäßigem Ergebnis.

Nun aber möchte die BSR aufs Ganze gehen und zum Beispiel am Kurfürstendamm, Spandauer Damm, Wilmersdorfer Straße, Ernst-Reuter-Platz und am Bundesplatz zeigen, was sie kann. Das wäre ein Pilotprojekt mit Vorzügen, die aus Sicht von Baustadtrat Marc Schulte (SPD) nahe liegen: "Wir können dadurch viel Geld sparen und es für andere notleidende Bereiche verwenden." Doch bei Bekanntgabe des Plans überwogen zunächst die skeptischen Stimmen.

"Die BSR ist nicht die Caritas", warnt Stefan Häntsch von der CDU. Man müsse genau rechnen, ob es den Bezirk nicht teuer zu stehen kommt, wenn er die Pflege des Straßenbegleitgrüns nach dem Ende des Projekts zurückbekommt. Und Arne Herz hält die Fähigkeiten der Stadtreinigung beim Säubern von Grünflächen doch eher für zweifelhaft, wenn er den Umgang mit Herbstlaub zugrunde legt. Andere Politiker sind hingegen überzeugt, dass dieses Projekt für ganz Berlin eine "Schaufensterwirkung" entfalten soll und schon wegen der Demonstrationsabsicht nichts zu wünschen übrigen bleiben wird.

"Das Projekt setzt uns unter Druck, den hohen Standard weiter halten zu müssen", stimmt Schulte den Bedenken zu. Andererseits werde durch das Projekt deutlich, auf welch verlorenem Posten das kleingehungerte Grünflächenamt eigentlich steht, wenn das Niveau durch das dreifache BSR-Budget sprunghaft steigt. Um sicherzugehen, wünscht sich die SPD-Fraktionsvorsitzende Heike Schmitt-Schmelz eine Ausstiegsmöglichkeit bei absehbarem Misserfolg. Ähnliche Ansichten vertritt Ansgar Gusy von den Grünen. Er freut sich vor allem über den ökologische Nutzen: "Es ist begrüßenswert, wenn man einen Ort nur einmal anfährt und nicht doppelt."

Thomas Schubert / tsc
Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

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