Nachruf auf grüne Symbolpolitik für über 200.000 € am Klausenerplatz

Der "Ökokiez" machte 2008 mit der Untersuchung „Prima Klima am Klausenerplatz“ seine ersten Schritte. Seine Hoch-Zeit begann im August 2014 mit der Einsetzung eines „Klimaschutzmanagements“. Er endete ziemlich still am 6. Juli 2017 abseits seines Viertels in Anwesenheit von 2 Dutzend dienstlich motivierten Teilnehmern bei Power-Point-Präsentation und anschließendem Empfang. Er kostete nachweislich 212.511,69 € – natürlich nicht eingerechnet die stets verschwiegenen Personalkosten im Umweltamt und anderswo, also bald an ¼ Mio. € öffentlicher Gelder.

Die drei zentralen Punkte des „Ökokiez“-Projektes

„Senkung der CO2-Emissionen“ Der "Ökokiez" basierte auf einem Klimaschutzprogramm, in dessen „Mittelpunkt ein Paket von Maßnahmen steht, die zur Senkung der CO2-Emissionen beitragen“ (Umweltamt).
Wurde dieser Hauptzweck erreicht? Laut scheidendem Klimaschutzmanager ist das „schwer zu ermitteln“. Verständlich, daß es da den Stadtrat (Grüne Partei) bis heute nicht drängt, pflichtgemäß der Öffentlichkeit nachzuweisen, daß ihr Steuergeld auftragsgemäß ausgegeben wurde. Auf die Frage, wo denn der seit August 2016 überfällige Bericht sei, antwortete er im Februar 2017: „In der Verschiebung eines Berichtstermins wird seitens des Bezirksamtes weder eine Pflichtwidrigkeit noch ein Verstoß gesehen.“ (4. Einwohnerfrage). Auch jetzt zum Ende des „Ökokiezes“ liegt der Bericht nicht vor.
Tatsächlich hat das Bezirksamt in Sachen „Ökokiez“ 9 Jahre lang die öffentliche Diskussion gescheut, zu der es oft genug Gelegenheit hatte: siehe dazu die Liste aller veröffentlichten Beiträge zum „Ökokiez“!

Kiez mit „sehr hohem Engagement für den Klimaschutz“ Der "Ökokiez" wurde gerade deshalb im Klausenerplatzviertel eingerichtet, weil es dort „seit vielen Jahren ein sehr hohes Engagement für den Klimaschutz gibt“ (Umweltamt). In Wirklichkeit war er den 9.000 Anwohnern so gut wie unbekannt. Kein Wunder, daß keiner von ihnen beim Abschied war.

„Modellkiez“ Er war nur auf den ½ km² südlich des Klausenerplatzes beschränkt, und jede Ausweitung seiner Tätigkeit zum Nutzen der Bürger der restlichen 98 Prozent des Bezirks wurde stets abgelehnt: „Wegen der bezirklichen Ressourcen wurde der Schwerpunkt des Klimaschutzprogramms zunächst auf einen Modellkiez gelegt.“ (Umweltamt) Und wann folgt die Anwendung auf den Gesamtbezirk? Dazu ließ der grüne Stadtrat im Januar 2017 wissen: „Derartige Planungen existieren bisher nicht.“ (4. Einwohnerfrage)

Bilanz

In allen drei zentralen Punkten also Fehlanzeige. Es wurde viel Zeit und Geld vertan, ohne nachhaltig etwas zugunsten der Umwelt im Bezirk zu initiieren (z.B. Kantstraße östlich Amtsgericht, Hardenbergplatz). Stattdessen drei Jahre grüne Symbolpolitik mit und zugunsten des lokalen Klientelvereins für Posten und Papier.
Was bleibt vom „Ökokiez“? Die Bücherzelle, 1 Baum, das Repaircafé, Urban Gardening. Alles vernünftige Sachen – alles allerdings übernommen von anderswo, wo Umweltämter, Bürger und ihre Vereine solche Dinge ganz selbständig betreiben, ohne dafür ein „Integriertes Klimaschutzkonzept“ für 84.000 € und einen „Klimaschutzmanagement“ für 99.000 € zu benötigen.

Die grüne Symbolkarawane zieht weiter zum Mierendorffviertel und nach Charlottenburg Nord.

Autor:

Michael Roeder aus Wilmersdorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile lädt vom 3. bis 5. April 2025 zur mittlerweile 17. Brillenmesse ein. | Foto: Optik an der Zeile

Optik an der Zeile
17. Brillenmesse vom 3. bis 5. April

Über 40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir, Optik an der Zeile, auch im April im Märkischen Zentrum. Feiern Sie mit und profitieren Sie von attraktiven Angeboten, die Sie sich selbst erwürfeln können! Im Rahmen der 17. Brillenmesse vom 3. bis 5. April können Sie sich von unserer Kompetenz selbst überzeugen. Mit vielen schööönen Brillengestellen und den Gläsern von Essilor und Rodenstock bieten wir bestes Sehen für jeden Anspruch. Aus der großen Kollektion namhafter...

  • Bezirk Reinickendorf
  • 15.03.25
  • 524× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Für mehr Lebensqualität!
Linderung für Hüft- und Knieschmerzen

Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. Bei unserem Infoabend wird Tariq Qodceiah, Chefarzt für Orthopädie & Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums in Reinickendorf, Ihnen die verschiedenen Ursachen und Behandlungsstrategien für Knie- und Hüftschmerzen erläutern. Er stellt sowohl konservative als auch operative Methoden vor und zeigt,...

  • Reinickendorf
  • 25.02.25
  • 1.513× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige

Vortrag am 15. April um 17 Uhr
Schmerz, Angst und Depression?

Chronische Schmerzen sind mehr als nur ein Symptom – sie können zu einer eigenständigen Erkrankung werden und das Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen. Doch welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Wie kann moderne Neuromodulation helfen, das Schmerzsystem zu beeinflussen und das Leiden zu lindern? Unsere Referenten, Dalibor Arapovic und Sebastian Ciupa, informieren Sie über die Entstehung und Anatomie chronischer Schmerzen sowie über verschiedene Therapieansätze – von konservativen...

  • Mitte
  • 17.03.25
  • 248× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 1.726× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.