Notunterkunft im ICC schließt: Flüchtlinge werden in ganz Berlin verteilt
Westend. Die Notunterkunft im Internationalen Congress Center am Messedamm (ICC) wird geschlossen. Die ersten der dort untergebrachten 215 Flüchtlinge können bereits am 18. August umziehen.
Das teilt die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales mit. Die Notunterkunft ICC wurde im Dezember 2015 mit einer Belegungskapazität von 650 Plätzen in Betrieb genommen. Jetzt ist Schluss, der Freizug soll innerhalb von zwei Wochen abgeschlossen sein.
Der Großteil der Flüchtlinge wird in Gemeinschaftsunterkünfte umziehen. Elf von ihnen werden in der Erstaufnahmeeinrichtung Eschenallee untergebracht. Für Familien wurden Quartiere im selben Bezirk gefunden, damit die Kinder und Jugendlichen in ihrem sozialen Umfeld bleiben können. Diese Unterkünfte befinden sich in der Heerstraße, der Rognitzstraße und der Brandenburgischen Straße. Alleinstehende werden in die Gerlinger Straße in Neukölln, die Hohenschönhauser Straße in Lichtenberg und Am Oberhafen in Spandau ziehen. Organisiert und durchgeführt werden die Umzüge von den Mitarbeitern des Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF).
Verbesserung der Lage
Die Senatorin für Arbeit, Integration und Soziales, Elke Breitenbach (Die Linke), ist froh, dass die Notunterkunft geschlossen werden kann: „Damit gehen wir einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der Lebenssituation der Menschen, die viel zu lange in Notunterkünften ausharren mussten. Hier hatten die Geflüchteten keine Privatsphäre und keine Rückzugsmöglichkeiten. In ihrem neuen Wohnumfeld werden sie sich sicherlich schnell einleben, denn alle werden nun in deutlich besseren Unterkünften untergebracht.“ Auch die Präsidentin des LAF, Claudia Langeheine, freut sich für die Flüchtlinge: „Das ICC war damals gut für den Moment der Not, als sie dringend ein Obdach brauchten. Es ist Zeit, dass sie von dort jetzt in deutlich bessere Gemeinschaftsunterkünfte ziehen, in denen sie selbst kochen können und mehr Privatsphäre haben.“
Lob an alle Helfer
Breitenbach und Langeheine danken in der Pressemitteilung ausdrücklich dem Betreiber Malteser Hilfsdienst und den ehrenamtlichen Helfern für die gute Zusammenarbeit und die Unterstützung. Sie alle hätten ein großes Engagement bei der Betreuung der im ICC lebenden Flüchtlinge an den Tag gelegt und den Bewohnern in dieser schwierigen Zeit zur Seite gestanden.
Nach dem Auszug der Flüchtlinge bereitet das LAF das Objekt für die besenreine Übergabe an die Messe Berlin vor. Die BSR entsorgt den Sperrmüll, die Wohnboxen der Bewohner werden abgebaut und die wieder verwertbaren Gegenstände wie Betten, Schränke und Elektrogeräte eingelagert. maz
Autor:Matthias Vogel aus Charlottenburg |
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