Politiker streiten über das Für und Wider eines Coffeeshops
Charlottenburg-Wilmersdorf. Dealer am Bahnsteig, Anwohner in Aufruhr: Das Drogenproblem an der U 7 lässt BV-Politiker Maßnahmen erwägen, die bis vor Kurzem ausgeschlossen schienen. Könnte eine legale Cannabis-Verkaufsstelle das Dilemma lösen?
Was Kreuzberg umtreibt, darüber zu sprechen ist auch in der City West kein Tabu mehr. Ein Coffeeshop am Stuttgarter Platz? Für die einen nicht das richtige Signal, für andere ein überlegenswerter Ansatz. Von der völligen Ablehnung bis zur Befürwortung eines Pilotprojekts nach dem Vorbild des US-Bundesstaats Colorado spannt sich das weite Band der Meinungen.
"Eine Cannabis-Abgabestelle würde in die falsche Richtung führen", gibt sich die CDU-Fraktionsvorsitzende Susanne Klose kritisch. Dass der Anbau, Erwerb und Konsum von Cannabis verboten sei, habe Gründe. So verweist Klose auf Studien, die eine gesundheitsschädliche Wirkung vor allem auf Heranwachsende und ein Abhängigkeitsrisiko belegen konnten. "Die Energien sollten in die präventive Arbeit gesteckt werden", leitet sie daraus ab.
Ebenfalls skeptisch äußert sich SPD-Politikerin Annegret Hansen und stellt heraus, dass die Art des Drogenproblems an der U-Bahnlinie 7 eine andere ist. Dort stehe der Handel und Konsum von harten Suchtmitteln und nicht von Cannabis im Vordergrund. Weil das Konsummobil des Trägers Fixpunkt dem Andrang kaum gerecht werden kann, ziehen sich Nutzer in Verstecke zurück und hinterlassen dort Spritzen. "Die SPD-Fraktion setzt sich für die Einrichtung eines Drogenkonsumraums ein, um die Auswirkungen des Konsums aus den Wohnbereichen herauszubekommen", nennt Hansen ihr Ziel.
Als Befürworterin eines Coffeeshops bekennt sich hingegen Linda Schwarz (Grüne). Sie hält eine lizenzierte Abgabestelle für denkbar, die unter dem Schutz der Wissenschaftsfreiheit stünde, wenn sie das Konsumverhalten von Nutzern untersucht. Das "Ende der Kriminalisierung" fordert Pirat Holger Pabst und will genau wie Marlene Cieschinger (Linke) einen Modellversuch ins Leben rufen. Der hätte aus ihrer Sicht auch für Nicht-Kiffer einen Vorzug, wie das Beispiel Colorado zeigt: Dort nutzt man Steuermittel aus dem Cannabis-Verkauf für die Sanierung von Schulen.
Thomas Schubert / tsc
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