Schulsanierung: Stadtrat Schruoffeneger kritisiert Fördermittelvergabe

Baustadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) wünscht sich bei der Schulsanierung mehr finanzielle Unterstützung durch das Land Berlin. | Foto: Matthias Vogel
  • Baustadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) wünscht sich bei der Schulsanierung mehr finanzielle Unterstützung durch das Land Berlin.
  • Foto: Matthias Vogel
  • hochgeladen von Matthias Vogel

Der Bezirk kümmert sich um die Instandhaltung seiner Schulhäuser. Ein Umstand, der ihm zwar zusätzliches, umverteiltes Geld beschert, ihm aber gleichzeitig den Zugang zu den großen Fördertöpfen des Landes verwehrt. „Ein Fehler im System“, sagt Baustadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne).

Der Senat hat für die kommenden zehn Jahre ein 5,5 Milliarden Euro schweres Schulsanierungsprogramm aufgestellt, um den Sanierungsstau an den Berliner Schulen aufzulösen. 330 Millionen Euro würde alleine der Bezirk benötigen, um seine Schulgebäude wieder in Schuss zu bringen. Nach einer Übersicht des Senats über die Maßnahmen der vergangenen sechs Jahre hat der Bezirk seit 2012 in jedem Jahr deutlich mehr Geld in der Schulsanierung umgesetzt, als ihm zugeteilt wurde. „In der zweiten Jahreshälfte werden Mittel umverteilt, die in anderen Bezirken nicht ausgegeben werden. Durch die guten Leistungen des Bereichs Facility Management ist es uns gelungen, jedes Jahr zusätzliche Mittel zu erhalten. 2017 wurden sogar 3,3 Millionen Euro mehr ausgegeben als ursprünglich zugeteilt“, sagt Schruoffeneger. Wer also hinter nötigen Instandsetzungsarbeiten her ist, profitiert davon, auch wenn für den Stadtrat schon hier der Teufel im Detail steckt: „Es wird angesichts der guten Auslastung der Baufirmen immer schwerer, Maßnahmen umzusetzen, wenn man erst nach den Sommerferien erfährt, wie viel Geld noch zur Verfügung steht. Wir würden uns sehr freuen, wenn von vornherein alle personell und technisch möglichen Baubeschleunigungen finanziell abgesichert werden könnten.“ Die eigentliche Krux für den Bezirk sind die Vergabekriterien der Fördermittel. Erst größere Investitionen ab zehn Millionen Euro könnten in die Verantwortung der neu errichteten landesweiten Schulsanierungsstrukturen abgegeben werden, sagt Schruoffeneger. „Die müssen wir aber nicht tätigen, weil wir nichts verkommen haben lassen. Wir können daher nicht wie andere Bezirke bis zu 50 Prozent der Finanzierungen aus den Landesprogrammen absichern.“ Derzeit würden dem Bezirk rund zehn Millionen Euro jährlich aus dem Programm zur Verfügung stehen. „Macht 100 Millionen in zehn Jahren. Damit lässt sich der Sanierungsstau nicht zügig abarbeiten.“ Schruoffeneger möchte mehr vom Milliarden-Kuchen abhaben. „Wir dürfen für unsere gute Arbeit nicht bestraft werden.“

Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

7 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 561× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 844× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 822× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.200× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.