„Berlin muss sich das einfach gönnen"
Senat und zwei Unternehmen teilen sich die Kosten der Weihnachtsbeleuchtung des Ku'damms
Lange war unklar, ob sich die spektakuläre Weihnachtsbeleuchtung in der City West in diesem Jahr finanzieren lässt. Jetzt ist es aber amtlich: Der Senat, die Wall GmbH und die CG Gruppe legen die nötigen 595 000 Euro zusammen.
Noch in der vorvergangenen Bezirksverordnetenversammlung hatte Bürgermeister Reinhard Naumann (SPD) den Senat bezüglich der Finanzierung polternd in die Pflicht genommen. Während eines Pressegesprächs in seinem Amtszimmer zeigte er sich nun zwar glücklich über die Lösung, wich aber auch nicht von seinem Standpunkt ab. 15 Jahre lang habe die Wall GmbH die Weihnachtsbeleuchtung des Ku’damms und der Tauentzienstraße bezahlt, von Werbeeinnahmen, die er Dank der Zusammenarbeit mit der Stadt erzielte. Wenn der Senat die Vertragskonstruktion mit Wall kündige, was sein gutes Recht sei, dann habe eine Kompensation zu erfolgen, besonders, wenn man noch die Einnahmen aus der City Tax mit in die Waagschale werfe. „Das war immer meine Sicht“, sagte Naumann. Für ihn hat die Weihnachtsbeleuchtung des Top-Boulevards eine „Strahlkraft, die weit über die Grenzen Berlins hinaus reicht“. Es gehe um touristischen Mehrwert. „Die Menschen fliegen nicht mehr unbedingt über Weihnachten zum Shoppen nach New York, Paris oder London. Ihrer früheren Ziele sind auch durch den Kurfürstendamm abgelöst worden.“
295 000 Euro kommen aus der Landeskasse, wie Staatssekretär Christian Rickerts von der Senatsverwaltung für Wirtschaft bestätigte. 150 000 Euro steuert der Stadtmöblierer Wall bei, dazu sicherte Christoph Gröner, Chef des Immobilienunternehmens CG Gruppe, weitere 200 000 Euro zu. „Wir sind anlässlich seiner Charity-Institution Laughing Hearts ins Gespräch gekommen und auch er konnte sich einen unbeleuchteten Ku’damm zur Weihnachtszeit nicht vorstellen“, erklärte Klaus-Jürgen Meier, Vorstandsvorsitzender der AG City. Meier findet die Beteiligung des Landes wie Naumann nur fair. Denn auch wenn die Gewerbetreibenden vom Weihnachtsgeschäft profitieren würden, so hätten sie auf der anderen Seite auch genügend Ausgaben. Meier findet: „Das muss sich Berlin einfach gönnen!“
In diesem Jahr werden Tauentzien und Ku'damm wie gewohnt vom Kaufhaus des Westens bis nach Halensee von der Firma Boehlke Illuminiert. In diesem Jahr erstmals mit moderner LED-Technik. „Die Stromkosten werden nur auf ein Zehntel des vergangenen Jahres betragen“, erklärte Naumann. Wie es in den kommenden Jahren weitergeht, ist noch nicht klar. Jedenfalls soll die Finanzierung nie wieder erst auf den letzten Drücker stehen, so der Tenor.
Autor:Matthias Vogel aus Charlottenburg |
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