Stadtrat für zwischendurch: Oliver Schruoffeneger (Grüne) ersetzt Elfi Jantzen

Frisch vereidigt: BV-Vorsteherin Judith Stückler übergibt Stadtrat Oliver Schruoffenegger seine Urkunde. | Foto: Thomas Schubert
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Charlottenburg-Wilmersdorf. Rathausspitze wieder vollzählig: Die BVV kürt Oliver Schruoffeneger zum Stadtrat für Jugend, Familie, Schule, Sport und Umwelt. Er beerbt die erkrankte Elfi Jantzen und übernimmt ein anstrengendes Bündel aus Zuständigkeiten. Aber nur bis zur anstehenden Wahl.

Vier Monate Zeit, um viele neue Namen zu lernen – und die Befindlichkeiten in einem fremden Bezirk. Oliver Schruoffeneger, 53 Jahre alt, mit Erfahrungen im Abgeordnetenhaus, in BVV-Sälen und Verwaltungen gesegnet, weiß selbst am besten, dass die Zeit knapp ist. „Viel wird man bis September nicht bewegen können. Ihnen droht keine Revolution“, eröffnete der Kandidat für den Stadtratposten der seit März 2015 erkrankten Elfi Jantzen der BVV. Und sie wählte ihn mit einer rot-grünen Mehrheit zum Nachfolger. Was kann Schruoffeneger bis zur Berlin-Wahl am 18. September überhaupt erreichen? „Es wird darum gehen, im Bezirksamt für Entlastung zu sorgen und das Tagesgeschäft vernünftig zu gestalten“, deutet der bisherige Referent in Steglitz-Zehlendorf seine Lage ganz pragmatisch.

Lange Vertretungsphase

Tatsächlich endet mit seiner Wahl eine Phase, da Bürgermeister Reinhard Naumann (SPD) und die Stadträte Marc Schulte (SPD), Carsten Engelmann und Dagmar König (beide CDU) mehr als ein Jahr lang Vertretungsarbeit leisten mussten. Auch wenn das im Einzelfall hieß, mehr als 60 Stunden pro Woche zuzubringen zwischen Aktenschränken und Ortsterminen.

Indes zog sich ein Verfahren beim LaGeSo, das schließlich die Dienstunfähigkeit von Elfi Jantzen zum Ergebnis hatte, unerwartet lange hin. „Ihre Ressorts zu übernehmen war für die anderen Stadträte eine Belastung“, sagte Vorsteherin Judith Stückler (CDU). Gleichwohl halten alle Seiten fest, dass man Jantzen ihre Erkrankung nicht zum Vorwurf machen darf. „Wir werden uns an ihre Kompetenz und Menschlichkeit erinnern“, lobte Grünen-Fraktionsvorsitzende Petra Vandrey das vollbrachte Werk. Unter den vier Nachfolgekandidaten fanden sich natürlich auch solche aus Charlottenburg-Wilmersdorf. Dass der Grünen-Kreisverband aber lieber einen Auswärtigen nominierte, betrachtet Vandrey nicht als Problem: „Er sorgt eben für frischen Wind.“ tsc

Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

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