Teures Wohnen: Mietkostenzuschüsse für Hartz-IV-Empfänger sind zu gering

Berlin. Wohnen wird in Berlin immer teurer. Viele Hartz-IV-Empfänger zahlen bei den Mietkosten inzwischen drauf.

Eigentlich sollten Hartz-IV-Empfänger in Berlin seit dem vergangenen Jahr besser mit dem Geld klarkommen, das sie für die Bezahlung ihrer Mieten zur Verfügung haben. Die alten Regelungen wurden vor Gericht gekippt. Doch noch immer gibt es Probleme. Der Grund: Die Mieten in Berlin steigen so rasant, dass die Richtwerte, die der Senat als Basis für die Berechnung der Zuschüsse wählt, die Realität nicht abbilden.

Bei über 40 Prozent aller Bedarfsgemeinschaften liegen die Nettokaltmieten angeblich über den Sätzen von 5,33 bis 5,71 Euro je m² und Monat, die sie vom Amt erstattet bekommen. Die realen Mieten liegen jedoch durchschnittlich bei 7,47 Euro, heißt es in einer Studie des Stadtforschungsinstituts Topos, über die die Morgenpost berichtet. Es kommt immer wieder dazu, dass Hartz-IV-Empfänger vom Amt dazu aufgefordert werden, sich eine günstigere Wohnung zu suchen.

Da das in der Praxis kaum möglich ist, zahlen der Studie zufolge viele einen Anteil der Miete von den Geldern, die sie eigentlich für ihren Lebensunterhalt zur Verfügung haben. Dazu sagt Frank Steger vom Berliner Arbeitslosenzentrum evangelischer Kirchenkreise: „Die Mietkostenzuschüsse hinken in Berlin seit Jahren der tatsächlichen Entwicklung bei den Mieten und Nebenkosten hinterher.“ Stegers Erfahrung nach suchen viele, um im Rahmen der vorgegebenen Mietgrenzen zu bleiben, kleinere Wohnungen. Aber gerade die kleineren Wohnungen seien überdurchschnittlich teuer.

„Die Betroffenen sparen sich die Mietkosten, die sie vom Amt nicht erstattet bekommen, regelrecht vom Munde ab“, sagt er und fordert: „Wir brauchen eine andere Wohnungspolitik. Ich entsinne mich, dass wir mal eine Mietpreisbindung hatten.“ jtw

Autor:

Jana Tashina Wörrle aus Charlottenburg

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