Von der Stadtteilkonferenz Klausenerplatz

Mobilität möglichst ohne Motor: Anwohner des Klausenerplatz-Kiezes mögen es leise und grün. | Foto: Schubert
  • Mobilität möglichst ohne Motor: Anwohner des Klausenerplatz-Kiezes mögen es leise und grün.
  • Foto: Schubert
  • hochgeladen von Thomas Schubert

Charlottenburg. Durchgangsverkehr, Mietkosten und Ökologie - das ist es, was die Menschen rings um die Nehringstraße bewegt. Einstellen müssen sie sich auf kleinere Maßnahmen aus dem Klimaschutzkonzept. Unbegründet bleibt aber die Angst vor teurer Wärmedämmung im großen Stil.

Etwas weniger ortsfremde Schleichweg-Fahrer, etwas mehr Begrünung in Straßen und Höfen und ebenso viel Mitsprache wie bisher. Was sich Anwohner rund um den Klausenerplatz wünschen, war schon vor der Stadtteilkonferenz absehbar. Große Überraschungen seitens des Bezirksamts und der Gewobag blieben ihnen dann auch erspart. Tatsächlich neu im Kiezgeschehen: Birger Prüter, seit wenigen Monaten als Klimaschutzmanager im Amt. Und als solcher manchem Akteur noch nicht vertraut.

"Wir wollen keinesfalls über ihre Köpfe hinweg entscheiden", stellte Prüter klar. Bei seinem Posten handle es sich im Grunde um eine Schnittstelle zwischen Kiez und Bezirksamt. Und dementsprechend offen sei er für Anregungen und Fragen aus der Bevölkerung. Beides kann man an ihn herantragen in seinem Büro im Hause des Seniorenclubs Nehringstraße 8. In den nächsten Monaten wird die Umsetzung des Klimaschutzkonzepts im Kleinen bemerkbar sein. Zum Beispiel anhand des neuen Repair-Cafés in der Sophie-Charlotten-Straße 30, das jeden ersten Donnerstag im Monat von 17 bis 20 Uhr geöffnet hat. Reparieren statt Wegwerfen - auch das ist Klimaschutz.

Ob kostspielige Wärmedämmung ebenso dazu gehört? Kerstin Kirsch von der Gewobag-Mieterberatung verneint dies zunächst, zumindest für dieses Quartier. Hauptgrund für die Zurückhaltung: Der Wohnungsneubau geht derzeit vor. Dementsprechend wird die Sanierung von Bestandsgebäuden zumeist länger auf sich warten lassen als früher veranschlagt: "Wir strecken unsere Planung auf die nächsten Jahre." Doch eine handfeste Neuerung kann Kirsch trotzdem vermelden: 2015 baut die Gewobag eine neue Heizstation am Spandauer Damm. Wärme und Energie entstünden dann genau wie bei einer schon bestehenden Anlage in Spandau direkt im Kiez.

Neben der Frage von Verträglichkeit zwischen Klimaschutz und Wohnkosten gehört auch der Verkehr weiter zu den Dauerthemen. Hier kam der Bezirk den Anwohnern mit dem Bau von Bremskissen in der stark belasteten Knobelsdorffstraße entgegen. Aus Sicht von Christian Bade, dem Vertreter der Verkehrswerkstatt des Kiezbündnisses, aber noch nicht weit genug. 1820 Unterschriften kamen jüngst zusammen, um ein klares Signal zu setzten: "Bitte weitermachen!"

Was sich sonst noch verbessern lässt? Die Einbeziehung von Migranten, meint der Kiezbündnis-Vorsitzende Klaus Betz. Denn so groß der Wunsch zum Mitreden und Selbstbestimmen bei den Bewohnern ohne Zuwanderungsgeschichte ausgeprägt sein mag. Um die anderen Mitbürger bleibt es zumeist recht still.

Thomas Schubert / tsc
Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 232× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 935× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 2.999× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.