Wenn man mal muss: Gastronomen sollen Toiletten für jeden zugänglich machen
Berlin. Die Hauptstadt hat angeblich zu wenige öffentliche Toiletten. Aus Tempelhof-Schöneberg kommt nun der Vorschlag, dass Gastronomen ihre Toiletten öffentlich zugänglich machen sollen.
Wer in der Stadt unterwegs ist und muss, der ist auf öffentliche Toiletten angewiesen. Doch ausgerechnet dann, so zeigt die Erfahrung, findet man bestimmt kein City-Klo. Was tun? Die nächste Gaststätte, das nächste Restaurant wäre eine Lösung. Man würde ja auch gerne zahlen. Doch oftmals, steht an der Tür geschrieben „Toilette nur für Gäste“. Das ist mehr als ärgerlich. Berlin hat laut einem Bericht der Morgenpost zu wenige öffentliche Toiletten. So entsteht in manchen Parks oder an Hauseingängen auch mal eine stinkende Pinkelecke.
Politiker der SPD in Tempelhof-Schöneberg haben jetzt die Initiative ergriffen und einen Vorschlag in die Bezirksverordnetenversammlung eingebracht, um schnell mehr öffentliche Toiletten zur Verfügung zu haben: Wirte, die öffentliches Straßenland für ihre Tische und Stühle nutzen, sollen der Allgemeinheit ihre Toiletten zur Verfügung stellen müssen. Kritik daran übt der Berliner Hotel- und Gaststättenverband. Er weist den SPD-Vorstoß als zu starken Eingriff in der Hausrecht der Wirte zurück. Die Stadt Berlin solle eher dafür sorgen – vor allem angesichts der steigenden Touristenzahlen – dass mehr öffentliche Toiletten zur Verfügung stehen, sagte Hauptgeschäftsführer Thomas Lengfelder.
Also kein Modell für ganz Berlin? Christian Tänzler vom Tourismusportal Visit Berlin sieht keine Eile geboten. In den zurückliegenden Jahren sei viel in die Infrastruktur der öffentlichen Toiletten investiert worden. „Darüber hinaus sollte die Gastfreundschaft in unserer Stadt eine kostenlose Nutzung von Toiletten in der Gastronomie gebieten und eine Selbstverständlichkeit sein“, sagt Tänzler. jtw
Autor:Jana Tashina Wörrle aus Charlottenburg |
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