Wo bleibt die Post? Briefzustellung erfolgt nur einmal pro Woche

Erst tagelang nichts, dann alles auf einmal: Geregelte Briefzustellung gehört nicht zu den Vorzügen mancher Wohngegenden im Westen Berlins. | Foto: Thomas Schubert
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Charlottenburg. Wenn das Briefkastenklappern zur Seltenheit wird: In Wohngegenden am Lietzensee warten Charlottenburger manchmal bis zu sechs Tagen auf ihre Post. Erkrankte Austräger sorgen dafür, dass Sendungen ausbleiben – und dann geballt eintreffen. Dagegen protestiert nun auch die Politik.

Eigentlich gilt es als Privileg, am Lietzensee zu leben. Nachteilig hingegen erweist sich die Wohnlage für alle, denen etwas daran liegt, ihre Post pünktlich zu erhalten. Seit Monaten bekannt, aber noch immer kritisch: die schleppende Zustellung von Briefen. So sollen Anwohner in besonders krassen Fällen mehrere Wochen auf den Boten gewartet haben. Und entsprechend laut hallt der Ruf über „unhaltbare Zustände“ bis ins Charlottenburger Rathaus – ja selbst in den Bundestag.

„Täglich erreichen mich Bürgerschreiben, die den schlechten Service bemängeln“, berichtet der Abgeordnete Klaus-Dieter Gröhler (CDU) über eine Welle des Unmuts. „Wir müssen uns auf die Zuverlässigkeit der Deutschen Post bei der Briefzustellung verlassen können. Entsprechend habe ich den Vorstand Dr. Frank Appel gebeten, sich der Problematik anzunehmen und mir über sein Vorgehen zu berichten“, gelobte Gröhler, sich um eine Verbesserung zu bemühen.

Hoher Krankenstand

Kern des Problems bleibt laut Aussage der Post ein beträchtlicher Krankenstand insbesondere im Revier am Lietzensee. Zwischenzeitlich mussten 30 von 40 Mitarbeitern pausieren. Eine Verkettung des hohen Postaufkommens rund um die Neue Kantstraße und die personellen Engpässe hätten zu der Situation geführt, sagen Sprecher der Deutschen Post. Neueinstellungen und Aushilfen aus anderen Zustellgegenden sollten das Problem eigentlich lindern.

Doch Beschwerden, die weiterhin auf den Tischen von Bezirksverordneten landen, sorgten jetzt für neuerliche Anfragen und Diskussionen in der BVV. „Ich halte die Entwicklung, Zustelltouren immer weiter zu vergrößern, für kein geeignetes Mittel. Denn es handelt sich um eine schwere körperliche Arbeit“, kommentierte Bürgermeister Reinhard Naumann (SPD) die Strategie der Post. „Hier ist ein Umsteuern geboten im Sinne der Beschäftigten und der Kunden.“ tsc

Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

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